Die Initiative Garnisonsschützenhaus braucht eine engere Begleitung vonseiten der Verwaltung, wenn das Projekt funktionieren soll, meint Autorin Nina Ayerle.

Psychologie/Partnerschaft: Nina Ayerle (nay)

Stuttgart - Das Projekt in Eigenregie zu stemmen schien ambitioniert, gar utopisch. Der Gemeinderat hatte dennoch Vertrauen in die Initiative Garnisonsschützenhaus – Haus der Stille und gab ihr in dem offenen Konzeptwettbewerb den Zuschlag. Es war gewagt, einer Gruppe Ehrenamtlicher ohne finanzielle Eigenmittel und mit nichts in der Hand außer einem schönen Konzept den Vorrang zu geben vor potenziellen Käufern.

 

Einige Stadträte hatten sich aus diesem Grund gewünscht, die Verwaltung möge die Initiative „wohlwollend“ begleiten und Wege für eine neue Nutzung des Objekts aufzeigen. Die Querelen und Unstimmigkeiten zwischen Ämtern und Projektmitgliedern zeigen, dass es daran jedoch noch hapert. Dass Bürger ihre eigenen Ideen für ein Denkmalobjekt umsetzen dürfen, war ein Novum in Stuttgart. Diese neue Form der Zusammenarbeit zwischen Bürgern und Verwaltung erfordert deshalb eine engere und von beiden Seiten verlässlichere Kommunikation. Natürlich sprechen langjährige Verwaltungsmitarbeiter, die tagtäglich mit derartigen Prozessen zu tun haben, eine andere Sprache als Bürger, die zwar engagiert sind, aber fachliche Laien. Ein Ansprechpartner auf Verwaltungsseite, bei dem alle Fäden zusammenlaufen, wäre von Beginn an sinnvoll gewesen.

Schade wäre es, würde das Projekt letztlich doch noch scheitern. Nicht nur wegen des lobenswerten Einsatzes der Bürger für den Erhalt des Gebäudes. Vielmehr könnte das Garnisonsschützenhaus ein beispielhaftes Projekt für einen nachhaltigen Umgang mit Denkmalobjekten werden, geschaffen von Stadt und Bürgern.