Die Brutalität des Krieges im Gazastreifen ist unerträglich. Nach drei Wochen ist dennoch kein Ende dieses Krieges in Sicht. Schlimmer noch: alle Zeichen deuten auf eine weitere Eskalation hin, kommentiert Rainer Pörtner.

Politik/Baden-Württemberg: Rainer Pörtner (pö)

Stuttgart - Das Leiden im Gazastreifen wird immer größer. Die Zahl der zivilen Opfer dürfte inzwischen über tausend liegen, anders als die Israelis unterscheidet die Hamas in ihren Todesbilanzen nicht zwischen getöteten Zivilisten und Soldaten. Nach drei Wochen ist dennoch kein Ende dieses Krieges in Sicht. Schlimmer noch: die Brutalität scheint mit jedem Tag zuzunehmen. Die Hamas setzt weiterhin ruchlos das Leben der Menschen im Gazastreifen für ihre Zwecke ein, nutzt sie als Schutzschilde, feuert aus der Nähe von Schulen und anderen Gebäuden, in die sich Schutzsuchende zurückgezogen haben. Trotz der offiziellen Beteuerungen aus Jerusalem, größtmögliche Rücksicht auf Zivilisten zu nehmen, sterben jeden Tag Dutzende im Granaten- und Raketenbeschuss aus israelischen Waffen.

 

Wie lange soll das so weitergehen? Wann hat dieser Wahnsinn ein Ende? Es gibt darauf keine sichere Antwort, solange nicht klar ist, welches Kriegsziel Israel wirklich verfolgt. Premier Benjamin Netanjahu sagt, dass er eine „Entmilitarisierung“ des Gazastreifens anstrebt. Doch dieses Ziel ist nur auf zwei Arten zu erreichen: durch einer dauerhafte Besatzung oder durch eine politische, vertragliche Verständigung. Das erste will Israel auf keinen Fall, die Hamas will beides nicht. So geht das Blutvergießen weiter.