Die Ehefrau Liselotte Rommel freut sich über den Namenszusatz des Flughafen. Unser Kommentator Jörg Nauke fordert, dass die Stadt die Wertschätzung des Alt-OB nun noch zeigen müsse.

Stuttgart - Wolfgang Schuster, Manfred Rommels Nachfolger im Amt des Oberbürgermeisters, hatte recht, als er 2009 den Vorschlag, den Flughafen nach dem ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss zu benennen, mit dem Hinweis abschlägig beschied, vom Ortsnamen abweichende Bezeichnungen setzten sich im Alltag nicht durch – sieht man einmal von so großen Airports wie Charles de Gaulle und John F. Kennedy ab. Nun haben sich aber Stadt- und Aufsichtsräte, gemäß dem Motto „Was interessieren mich die Gegenargumente meiner Vorgänger“, anders entschieden. Das wäre nicht schlimm, auch wenn man skeptisch sein darf, dass die Passagiere die Neuerung wahrnehmen, denn die Familie ist stolz, und in Rommels Heimatstadt ließ sich offenbar kein repräsentativer Platz oder Straße finden.

 

Nach der Umbenennung des Flughafens stellt sich allerdings die Frage, ob das alles war. Gehen Gemeinderat, Rommels CDU, die Verwaltung und die Stadtgesellschaft davon aus, dass man mit der Benennung der intellektuellen wie menschlichen Strahlkraft dieses bedeutenden Repräsentanten gerecht werden und damit die Erinnerung an seine Worte und Taten wachhalten könnte? Natürlich nicht. Ein Vorschlag wäre, Toleranz, Weltoffenheit, Aussöhnung – die Themen, die ihm am Herzen lagen – durch eine Stiftung oder ein Stipendium ins Bewusstsein zu rücken. Das wäre Rommel mindestens so recht gewesen wie sein Name auf dem Schild eines Sackgässle.