So ein Nahverkehrsplan, wie er jetzt für den Kreis Göppingen neu erstellt wird, ist ziemlich kompliziert. Doch die Bürger sollten sich damit beschäftigen, damit die Busse nicht an ihrem Bedarf vorbeifahren, findet StZ-Autor Klaus Nonnenmacher.

Göppingen - Im Landratsamt wird Bürgerbeteiligung angeblich groß geschrieben. Beim neuen Nahverkehrsplan hält man sich damit noch zurück. Warum eigentlich? Wäre es nicht sinnvoll, die Bürger, die potenziellen Nutzer der Busse, zu fragen, wo ihr Bedarf oder ihre Erwartungen liegen und sie frühzeitig in gravierende Umstrukturierungen einzubeziehen?

 

Bislang ist davon nichts zu spüren. Die Schulleiter, die Rathäuser und Vertreter ausgewählter Interessengruppen werden informiert, doch für Jedermann ist der neue Nahverkehrsplan im Entwurf noch nicht so einfach einsehbar.

Es ist zwar ein Stück weit verständlich, dass sich der Landkreis zum jetzigen Zeitpunkt noch zurückhält. Bislang liegt ja nur der erste Entwurf des Nahverkehrsplans vor. Das in Teilen revolutionäre Planwerk ist kompliziert aufbereitet und ohne nähere Erläuterung schwer verständlich. Dennoch hätte man es längst wenigstens im Internet zur Diskussion stellen können. Denn für Hinweise der betroffenen Öffentlichkeit ist im Entwurf noch viel Luft.

Öffentlich wurde der Entwurf ja auch in den kommunalen Gremien beraten. Doch diese Diskussionen haben nicht zuletzt das Bild vermittelt, dass mit dem neuen Nahverkehrsplan vor allem eines drohe: Verkehrschaos. Es wäre also wichtig, dass das Landratsamt möglichst bald die Bürger in die weitere Entwicklung einbezieht. Dann können diese sich selbst ein Bild machen. Die Bürger sind dann aber auch dazu aufgefordert, sich kundig zu machen und mitzuwirken. Diese Sache betrifft nämlich jeden.