Die Idee, in Göppingen einen Schlagerwettbewerb zu installieren, ist gut. Allerdings sollte man vielleicht noch einmal über den Namen der Veranstaltung nachdenken. Stauferkrone klingt doch ein wenig gestrig, findet StZ-Barde Eberhard Wein.

Baden-Württemberg: Eberhard Wein (kew)

Göppingen - Donaueschingen hat die Musiktage der Zwölftöner, Mannheim die Popakademie und Stuttgart den Hip-Hop. Dass für Göppingen in dieser Reihe nur ein Schlagerwettstreit übrig bleibt, der als Hauptsponsor – Wolfgang Petry („Müll, Müll, Sondermüll“) dürfte das gefallen – den Betreiber des örtlichen Müllheizkraftwerks präsentiert, mag der ein oder andere bedauerlich finden. Dennoch steckt in der Veranstaltung mit Namen „Stauferkrone“ Potenzial.

 

Totgesagte leben länger

Der deutsche Schlager wurde oft tot gesagt, doch er ist fraglos auf Wachstumskurs, was auch daran liegt, dass hier noch echte CDs gekauft werden. Doch Gelegenheiten, bei denen sich die Nachwuchsmusiker zeigen können, gibt es kaum. Die Göppinger könnten mit ihrem Wettbewerb nun in eine Marktlücke stoßen.

Vollmundig versprechen sie, dass die Stauferkrone ein neuer Werbeträger für Stadt und Kreis werden könnte. Die überaus aufgeschlossene Reaktion aus der Branche zeigt, dass dies keine Traumtänzerei sein muss. Der Erfolg hängt nun davon ab, ob es Rüdiger Gramsch und seinem Kompagnon Hans-Uli Pohl gelingt, eine wirklich professionelle Veranstaltung mit gutem Publikumszuspruch, viel Glamour und ordentlich Tralala auf die Beine zu stellen.

Nur der Name...

Vielleicht sollten sie sich jedoch künftig einen anderen Titel überlegen. Die Staufer sind für Göppingen immer gut. Doch „Stauferkrone“ klingt für den international ausgerichteten Wettbewerb ein wenig zu deutsch und ungelenk. Marketingstrategen wissen: Auch für den deutschen Schlager lässt sich am besten mit englischen Vokabeln werben.