Die Lehren aus dem Polizeieinsatz am 30. September müssen nun auch umgesetzt werden, meint StZ-Redakteurin Christine Bilger.  

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Der Start in Stuttgart ist für den Polizeipräsidenten Thomas Züfle nicht einfach gewesen. Die Ereignisse des 30. September sind noch nicht komplett aufgearbeitet, da hatte er mit der Stürmung der Baustelle am 20. Juni schon eine weitere schwierige Aufgabe zu bewältigen.

 

Dennoch hat er sich von Anfang an klar positioniert, auch wenn er gleich betont hatte, dass er über den 30.September kein Urteil abgeben werde. Nun liegt der interne Bericht der Experten dem Landtag vor, und er enthält viele Lehren, welche die Polizei aus dem 30.September zu ziehen hat. Züfle muss sie umsetzen, und er wird es versuchen, weil sie seiner Haltung entsprechen.

Seinen Vorgänger kritisiert Züfle nicht

Einige Empfehlungen wie die Deeskalation und die frühzeitige Information über Polizeieinsätze hat der neue Präsident deshalb bereits beherzigt. Auch der Großeinsatz am 20. Juni war besonnen geführt.

Seinen Vorgänger kritisiert Züfle nicht, und doch tragen seine Entscheidungen - etwa die, am 20.Juni die Baustelle nicht zu räumen - eine andere Handschrift als der viel kritisierte Einsatz am 30. September. Wenn es nach der Stresstestpräsentation oder im Falle eines Weiterbaus zu großen Protesten kommt, wird dies aber die Bewährungsprobe für Züfle und seine Linie der Deeskalation sein. Es ist deshalb noch deutlich zu früh, seine Amtsführung in Sachen Stuttgart21 zu beurteilen.