Die Ideen für das Stadtmuseum machen neugierig und lassen die Vorfreude wachsen, meint StZ-Redakteur Thomas Faltin. Doch noch ist bei der Weiterentwicklung des Wilhelmspalais Geduld gefragt.

Klima/Nachhaltigkeit : Thomas Faltin (fal)

Stuttgart - Kinder zählen in der Vorweihnachtszeit gerne die Tage, bis sich endlich die Tür zum Wohnzimmer öffnet und die Geschenke in Augenschein genommen werden dürfen. Nun sind beim Stadtmuseum vier Jahre eine zu lange Zeit, um schon mit dem Countdown zu beginnen – aber freuen darf man sich trotzdem schon mal auf dieses erste Museum, das sich der Stuttgarter Geschichte widmet.

 

Gründe zur Vorfreude gibt es viele. So wird das Museum an einem Ort eingerichtet, der selbst Geschichte geschrieben hat – die räumlichen Schwächen des Hauses und eigentlich auch die eher kleine Ausstellungsfläche nimmt man dafür in Kauf. Weiter sind Anja Dauschek und ihr Team wild entschlossen, ein junges und modernes Museum zu konzipieren, in dem die Besucher selbst einiges beitragen können. Museum 2.0 sozusagen. Nicht zuletzt hat der Gemeinderat in seltener Einmütigkeit und ganz ohne Murren den Etat erhöht, damit zumindest die meisten der vielen guten Ideen auch umgesetzt werden können.

Allenfalls könnte man etwas bedauern, dass die Ausstellung erst so richtig mit dem Jahr 1760 einsteigen will – gerade das fremde Mittelalter in Stuttgart hat doch seine eigene Faszination. Nach der Eröffnung wird wichtig sein, dass das Museum in der Stadt Impulse setzt, zusammen mit den anderen historischen Einrichtungen der Stadt, vor allem auch mit dem Hotel Silber.

Zu gegebener Zeit wird man deshalb diskutieren müssen, ob das wissenschaftliche Team gut genug aufgestellt ist. Doch das ist Zukunftsmusik. Im Moment bleibt leider nur: warten und sich vorfreuen.