Das Ultimatum der Deutschen Bahn war erfolgreich. Das ist gut so. Doch die Region Stuttgart muss ihre Einkaufspolitik bei S-Bahn-Zügen überdenken, meint StZ-Redakteur Thomas Durchdenwald.

Stuttgart - Ende gut, alles gut – für dieses Urteil ist es im Streit zwischen der Bahn und Bombardier zu früh. Schließlich sind die Verhandlungen über den Kauf von zehn zusätzlichen S-Bahnfahrzeugen noch nicht abgeschlossen. Eine der größten Hürden ist aber genommen: Der Hersteller übernimmt die Garantie für die Funktionsfähigkeit der Schiebetritte. Das ist zwar riskant für Bombardier, da die Tritte bisher nicht funktionieren. Andererseits ist der Hersteller dafür verantwortlich, dass sein Produkt die vom Kunden gestellten Anforderungen erfüllt. Alles andere wäre schlichtweg inakzeptabel.

 

Das Ultimatum der Bahn war ungewöhnlich, aber es war überfällig und wirksam. Der Streit darüber passt ins schlechte Bild, das Bombardier abgibt und das davon geprägt ist, dass es noch immer nicht gelungen ist, die Tritte an den bereits ausgelieferten Fahrzeugen funktionsfähig zu machen. Region und Bahn müssen sich schon überlegen, ob sie sich künftig von einem Hersteller so abhängig machen. Gewiss: baugleiche oder ähnliche Züge erleichtern Betrieb, Wartung und Reparatur und senken Kosten. Die Abhängigkeit erschwert es aber, berechtigte Forderungen durchzusetzen. Ende gut, alles gut – noch lange nicht.