Mit dem Gespann Klaus Allofs und Dieter Hecking schafft der VfL Wolfsburg die Voraussetzungen, auch einmal langfristig etwas aufzubauen.

Wolfsburg/Stuttgart - Angeblich brachte am Ende ein privater Handyvertrag alles zum Platzen. Den soll im Mai 2004 Jürgen Kohler als Zusatzleistung verlangt haben, als er sich mit dem VfB über eine Anstellung als neuer Trainer eigentlich schon einig war. Nun hat offenbar auch Bernd Schuster den Bogen überspannt. Allerdings kann man auch in diesem Fall davon ausgehen, dass dessen kurzfristige Forderungen nicht der einzige Grund für die Absage waren. Groß jedenfalls sind im Wolfsburger Umfeld die Vorbehalte gegenüber Schuster gewesen, so wie einst gegenüber Kohler in Stuttgart.

 

Man fragt sich ohnehin: warum verhandelt man überhaupt mit Schuster, wenn man auch Dieter Hecking haben kann? Der 46-Jährige passt viel besser zum neuen VfL-Sportdirektor Klaus Allofs – beide gelten als Vertreter konzeptionellen Arbeitens. Mit der Verpflichtung Heckings hat Allofs gezeigt, wohin es mit Wolfsburg künftig gehen soll. Es ist eine Absage an den Glamour, mit dem sich die VW-Leute in ihrer Autostadt in der Vergangenheit immer gerne geschmückt haben. Stattdessen sollen mehr Bodenständigkeit, Kontinuität und Nachhaltigkeit Einzug halten.

Nach den Turbulenzen der vergangenen Jahre scheinen mit Allofs und Hecking in der sportlichen Leitung die Voraussetzungen geschaffen, auch einmal langfristig etwas aufzubauen. Zumal sich eines nicht geändert hat: Geld gibt es beim VfL noch immer zur Genüge. Schon in der Winterpause – so viel Luxus muss auch weiterhin erlaubt sein – darf das neue Gespann auf dem Transfermarkt tätig werden.