Der Weg zu weniger Feinstaub bleibt trotz Mobilitätsmanagement schwierig. Ob der Verkehr in der Landeshauptstadt künftig umweltgerechter und flüssiger fließen wird, hängt wesentlich von der S-Bahn ab, meint der Autor Wolfgang Schulz-Braunschmidt.

Stuttgart - Wenn alle im Stau stecken, dann ist der Wunsch nach mehr Mobilität, nach neuer Beweglichkeit, stets groß. Das gilt ganz besonders für Stuttgart. Hier stauen sich allzu oft die Autos auf den Einfallstraßen und die S-Bahnen auf der Stammstrecke in der Innenstadt. Grund genug also, um im Rathaus mit einer Mobilitätskonferenz wichtige Institutionen und Unternehmen zum großen Ratschlag zu bitten. Dass fast 50 große Einrichtungen der Offerte der Stadt gefolgt sind, kann Oberbürgermeister Fritz Kuhn als Erfolg verbuchen.

 

Gleichwohl konnten am Mittwoch nur hehre Absichten, aber noch keine Ergebnisse verkündet werden. Kuhn betonte jedoch, dass es „keine Absichtskonferenzen“ nach dem Muster von Mobilityforen geben soll, bei denen das Motto herrscht „heute hier und morgen fort“. Schon nach dem nächsten Treffen im Frühjahr sollen handfeste Fakten vorgelegt werden.

Ob der Verkehr in der Landeshauptstadt künftig umweltgerechter und flüssiger fließen wird, hängt wesentlich von der S-Bahn ab. Nur wenn es rasch gelingt, das Rückgrat des Nahverkehrs wieder zu einem im Berufsverkehr pünktlichen und leistungsfähigen Verkehrsmittel zu machen, werden weitere Autopendler auf den Nahverkehr umsteigen. Andererseits befürchten viele, dass die reichlich mit Parkplätzen ausgestatteten Einkaufstempel, die 2014 eröffnen, die Situation auf den Straßen noch verschlimmern. Der Weg zu einer neuen Mobilität dürfte daher eine schwierige Gratwanderung bleiben.