Das Stuttgarter Tennisturnier punktet durch sportliches Weltklasseniveau in einem mondänen, aber nicht abgehobenem Ambiente, meint Heiko Hinrichsen.

Sport: Heiko Hinrichsen (hh)

Stuttgart - Sie hatten sich eine deutsche Spielerin im Finale gewünscht – und Angelique Kerber hat ihnen diesen Gefallen getan, was zeigt, dass man als Tennis-Turnierveranstalter auch ein bisschen Glück haben muss. Einmal mehr lobte die begeisterte WTA-Funktionärin Laura Ceccarelli das Team um den Stuttgarter Turnierdirektor Markus Günthardt aber vor allem für eine nahezu perfekte Organisation. Diese Wertschätzung erfolgte zu Recht, denn das Tennisevent in der Porsche-Arena präsentiert sich seinem Publikum zwar ein wenig mondän, aber nicht zu abgehoben – und kommt damit an.

 

Aber auch die Spielerinnen fühlen sich wohl, bereits zum sechsten Mal wurde Stuttgart für seine Ausgabe von 2014 zum weltweit besten Tennisturnier gewählt. Da in diesem Jahr die Stimmung noch ein bisschen besser war, würde es nicht groß verwundern, wenn es bald die siebte Trophäe gäbe. Denn mit seinem Frauenturnier serviert die deutsche Tennishauptstadt Stuttgart den Sportfans ein echtes Filetstück.

Neben seinem weiterhin angenehm familiären Charakter punktet das Turnier aber vor allem durch sein sportliches Spitzenniveau. Acht Spielerinnen aus den Top Ten waren am Start – viel mehr geht nicht. Dass die Seriensiegerin Maria Scharapowa bereits in ihrem Auftaktmatch scheiterte, ist nur ein Beleg dafür, wie stark die Konkurrenz diesmal war. Wenn es künftig noch gelänge, in Serena Williams auch die Nummer eins und den absoluten Topstar der Branche an den Neckar zu locken, dann wäre man der Perfektion ganz nah.