Bei den Stadtwerken tut sich viel – hinter den Kulissen, schreibt StZ-Redakteur Wolfgang Schulz-Braunschmidt.

Stuttgart - Noch sind die neuen Stadtwerke Stuttgart für die Bürger unsichtbar. Die städtische Energietochter hat noch keine repräsentative Adresse und wirbt auch noch nicht um Kunden. Bis jetzt arbeitet nur ein Gründungsgeschäftsführer unauffällig hinter den Kulissen an der Zukunft des neuen kommunalen Energieversorgers und Dienstleisters.

 

Im Verborgenen passiert aber trotzdem viel. Bundesweit wird bereits mit der Hilfe von Headhuntern nach einer zweiten Führungskraft, einem gleichberechtigten technischen Geschäftsführer, gesucht. Und im Aufsichtsrat steht die Entscheidung über den zukünftigen Vertriebspartner beim Strom an. Der muss einen guten Ruf in Sachen regenerative Energien mitbringen, weil die Stadtwerke schon in diesem Jahr ihren Bürgern sauberen Strom anbieten wollen. Deshalb wird ein äußerst verlässlicher Partner gebraucht, der Erfahrung im Vertrieb mitbringt und garantiert sauberen Ökostrom liefern kann. Da alle Bewerber in der Endrunde diese Anforderungen erfüllen können, kommt es letztlich wohl auf die „Extras“ im Angebot an.

Weitaus komplizierter verlaufen allerdings die Gespräche zwischen der EnBW und der Stadt über den Rückkauf der Strom-, Gas- und Wassernetze. Hier liegen die Verhandlungspartner – nicht zuletzt wegen der Unsicherheit über die Zukunft des Karlsruher Energiekonzerns – noch weit auseinander. Aber zu Beginn wird immer hoch gepokert. Noch ist zudem offen, wie Stadtwerke und die neue „Landestochter“ EnBW partnerschaftlich kooperieren können. Die Ungewissheit bereitet vielen EnBW-Mitarbeitern sehr große Zukunftsängste, da die Regional AG direkt von der Stadtwerke-Gründung betroffen ist. Aber nur Mut: auch die Stadtwerke Stuttgart brauchen qualifizierte Mitarbeiter, um ihre Netze in Schuss zu halten.