Auch die neuen Finanzierungsvorschläge Zyperns überzeugen nicht. Die Wahrscheinlichkeit steigt, dass der Kleinstaat pleite geht und die Eurozone verlassen muss, kommentiert Christopher Ziedler.

Brüssel - Der Plan B, mit dem Zypern nun auf Rettung hofft, liegt auf dem Tisch. Doch es ist klar, dass die Verpfändung der Renten und die Verbuchung unsicherer Einnahmen aus den vermuteten Gasvorkommen bei den Partnern nicht gut ankommen – zumal nicht einmal mehr eine Abgabe auf hohe Vermögen geplant ist. Der Zustimmung im zyprischen Parlament wird wahrscheinlich keine Zustimmung in der Eurogruppe folgen. Die große Frage ist schon jetzt: Gibt es noch zeitlichen und inhaltlichen Spielraum für einen Plan C?

 

Derzeit gibt es zu viele rote Linien: Höhere Kredite der Europartner oder Russlands kommen für die Retter nicht infrage, da sonst der Schuldenberg zu hoch wird. Zypern lehnt inzwischen selbst eine sozial gestaffelte Form der Beteiligung von Bankkunden ab. Auch ein Schuldenschnitt wie in Griechenland bringt nichts, da viele Staatsanleihen von Banken vor Ort gehalten werden. In diesem politischen Stellungskrieg muss nun binnen Tagen ein Ausweg gefunden werden. Ob das Ultimatum der Europäischen Zentralbank so klug war? Ohne politischen Deal geht Zyperns Bankensektor am Dienstag pleite und mit ihm als Folge auch der Staat. Hinter den Kulissen bereitet sich die Eurozone auf den möglichen Austritt Zyperns aus der Währungsunion vor. Vielleicht beantwortet bald die Praxis, ob Zypern ein Systemrisiko ist.

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