Die Sanierung des Fernsehturms soll um die Hälfte mehr kosten als bisher veranschlagt. Diese Kostensteigerung ist eine böse Überraschung, meint StZ-Redakteurin Christine Bilger. Und die Normalbürger haben sogar einen zweiten Grund, sich zu ärgern.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Es ist eine Nachricht aus heiterem Himmel, dass die Kosten für die Sanierung des Fernsehturms um 50 Prozent höher sein werden als bisher veranschlagt. Und es ist höchst verwunderlich, dass dies in dem zwischen der Stadt und der SWR Media GmbH gepflegten – nach Angaben der Beteiligten intensiven – Austausch bisher keine Erwähnung fand.

 

Die Kostensteigerung ist nämlich nicht nur gewaltig, sondern auch bedrohlich. Denn der Geschäftsführer Siegfried Dannwolf hatte stets betont, dass seine Tochtergesellschaft des SWR die Wirtschaftlichkeit des Betriebs nicht aus den Augen verlieren darf. Wenn er nun einräumt, dass man mit den jetzt errechneten Mehrkosten dieser magischen Grenze sehr nahe gekommen sei, ist das ein Alarmzeichen. In der Konsequenz kann das nur heißen, dass weitere Kostensteigerungen das Projekt Wiedereröffnung gefährden.

Dass die Betreibergesellschaft die Mehrkosten alleine trägt, ist konsequent – schließlich gibt es einen bindenden Beschluss über die Beteiligung der Stadt an den Sanierungskosten. Die Stadt darf die Steigerung dennoch nicht kalt lassen – auch wenn sie noch nicht davon betroffen ist. Schließlich ist es das erklärte Ziel, den Turm wieder eröffnen zu wollen.

Für die Bürger gibt es nebenbei auch noch einen Grund, sich über die nun bekannten Kosten zu ärgern. Die Fahrt hinauf zur Aussichtsplattform wird voraussichtlich teurer als vor der Schließung.