Die Elektronikbranche rührt bei der Internationalen Funkausstellung in Berlin die Werbetrommel. Doch Verbraucher sollten nichts überstürzen.

Korrespondenten: Thomas Wüpper (wüp)

Berlin - Wenn die nächste Revolution im Wohnzimmer angekündigt wird, ahnt man: Es ist Funkausstellung in Berlin. „Ultra-HD“ lautet ein aktuelles Schlagwort. Noch schärfer und brillanter soll das Fernsehbild werden. Das kommt vielen Verbrauchern bekannt vor. Allein in Deutschland haben Handel und Industrie mit diesem Argument bis zu zehn Millionen Flachbildschirme pro Jahr verkauft. Und diese Geräte sollen schon überholt und quasi reif für den Schrott sein?

 

Lesen Sie hier: Die Ifa soll die Trendwende bringen

Natürlich nicht. Gerade bei Elektronikprodukten gilt: Man sollte sich als Konsument nicht vom Messerummel um angeblich bahnbrechende Neuheiten verrückt machen lassen. Nicht in Laboren und Verkaufsabteilungen der Konzerne wird über Technikrevolutionen entschieden, sondern auf dem Markt. Wenn der Verbraucher neue Entwicklungen nicht akzeptiert, verschwinden Innovationen schnell wieder in der Versenkung. In der Unterhaltungselektronik gibt es dafür viele Beispiele. Auch die 3D-Technik hat sich bei Heimgeräten nicht durchgesetzt. Die Lehre daraus: Verbraucher sollten mit dem Kauf warten, bis Produkte ausgereift und zukunftssicher sind. Und sich nicht einreden lassen, dass der Verkaufsschlager von gestern schon heute nichts mehr wert sei. Gelassenheit schont Nerven und Geldbeutel – und trägt zu einer nachhaltigeren Entwicklung bei.