Die deutschen Leichtathleten haben bei der EM in Zürich die Hoffnungen nicht erfüllt. Doch es ist nicht alles schlecht, denn das Team soll für Olympia 2016 in Rio aufgebaut werden, kommentiert StZ-Redakteur Tobias Schall.

Chef vom Dienst: Tobias Schall (tos)

Zürich - Die Zahlen sind eindeutig. Und sie sind nicht berauschend. Nur acht Medaillen in Zürich. Ist das nur ein Debakel? Oder gar schon eine Blamage? Sicher ist: es war bei weitem nicht das, was von dem deutschen Team erwartet wurde.

 

Die Vorleistungen im EM-Jahr gaben berechtigten Anlass zu einer deutlich größeren Ausbeute. Naturgemäß gehen bei einem Großereignis nie alle Hoffnungen auf, nicht selten hatten die DLV-Starter auch Pech und verpassten nur denkbar knapp die Medaillen. Aber beim Saisonhöhepunkt dieses Übergangsjahres im olympischen Zyklus, der auf Rio 2016 ausgerichtet ist, scheiterten zu viele auch daran, ihr Potenzial abzurufen. Exemplarisch dafür stehen die im Vorfeld zu Recht hoch gelobten Sprinter, die im Einzel bei Männern und Frauen unter ihren Möglichkeiten liefen. Das muss der Verband hinterfragen.

Die deutsche Leichtathletik befindet sich auf dem Weg nach Rio, auch wenn der DLV damit nicht alles erklären kann, denn das gilt schließlich für Briten und Franzosen genauso. In Zürich war aber fraglos ein äußerst junges Team am Start, das Erfahrungen sammeln sollte und sich in einer Aufbauphase Richtung Olympia befindet. Athleten wie Marie-Laurence Jungfleisch (23), Shanice Craft (21), Cindy Roleder (24), Carolin Schäfer (22) oder Felix Franz (21) machen Hoffnung für Olympia. Die deutsche Leichtathletik hat eine Perspektive, zumal einige Stars jetzt fehlten. Die Medaillenbilanz von Zürich 2014 ist schlecht. Final abgerechnet wird dann in Rio 2016.