Der Erfolg der neuen Projektgesellschaft von Stuttgart 21, die von Manfred Leger geleitet wird, hängt auch davon ab, wie der Umgang mit den Partnern gelingt, meint StZ-Redakteur Markus Heffner.

Stuttgart - Die Liste von Manfred Leger ist nach eigenem Bekunden lang, die darauf notierten Namen sind prominent. Ganz oben dürfte wohl Winfried Kretschmann zu finden sein, Deutschlands erster grüner Ministerpräsident, mit dem sich der neue Stuttgart-21-Manager vermutlich am liebsten als Erstes treffen würde. Gefolgt vom ganzen Rest der Politprominenz jeglicher Couleur, die etwas zum Thema Stuttgart 21 zu sagen und vor allem zu entscheiden hat.

 

Bei seinen Antrittsbesuchen, für die gerade fieberhaft Termine gesucht werden, will sich der Bahn-Manager derweil weniger persönlich vorstellen, als mit Nachdruck die Unterstützung für ein Projekt einzufordern, dessen Verantwortung er am 1. September als Geschäftsführer der neuen Projektgesellschaft übernommen hat. Wie wenig er von politischen Ränkespielen hält, die Zeit und Geld kosten, hat der 59 Jahre alte Manager dabei gleich bei seinem ersten öffentlichen Auftritt am Donnerstag klargemacht. Weltweit, so erklärte er, kenne er kein einziges Projekt mit derart sonderbaren Begleiterscheinungen wie Stuttgart 21.

Mit der Schaffung der Projektgesellschaft, die künftig als zentraler Ansprechpartner in allen Fragen agieren soll, verspricht sich die Bahn nicht nur eine Beschleunigung der internen Abläufe und Prozesse, sondern auch eine rundere Kommunikation als zuletzt. Auch darum wird Manfred Leger bei seinem Zug durch die Fraktionen wohl werben. Ob bei diesem Projekt etwas wie ein Neuanfang gelingen kann, und sei es nur in der Zusammenarbeit, bleibt nach den Erfahrungen der Vergangenheit freilich fraglich. Sinnvoll und notwendig wäre es. Doch dazu müssten sich die Lager in ihren nach wie vor verfestigten Positionen bewegen. Und davon ist eher nicht auszugehen.