Erneut hat es in den USA eine schreckliche Panne bei der Vollstreckung einer Todesstrafe gegen. Sie gehört endgültig abgeschafft, kommentiert StZ-Korrespondent Damir Fras.

Washington - Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass die Todesstrafe in den USA eine aus der Zeit gefallene Grausamkeit ist, dann hat ihn die Hinrichtung von Joseph Wood geliefert. Der zum Tode verurteilte Mörder starb in Arizona erst nach fast zweistündigem Todeskampf.

 

Es war bereits die dritte Hinrichtungspanne in den USA allein in diesem Jahr. Beim ersten Mal dauerten die Qualen des Todeskandidaten 15 Minuten, im zweiten Fall schon eine Dreiviertelstunde. Nun wurde selbst diese Zeitspanne deutlich überschritten – und es stellt sich die Frage, wie lange die Todesqualen des nächsten Kandidaten dauern müssen, bis endlich die Gerichte in den USA ein klares Wort sprechen und die Hinrichtungen per Giftspritze stoppen. Drei Stunden? Fünf Stunden? Wann ist Schluss?

Die dritte Panne sollte die letzte gewesen sein. Die Henker in den US-Gefängnissen sollten sich weigern, unzuverlässiges Gift einzusetzen und damit zu Folterknechten gemacht zu werden. Das System der Todesstrafe in den USA ist nicht mehr zu retten. Mindestens braucht es ein gerichtliches Moratorium, das Exekutionen verbietet, bis das Problem mit dem Giftcocktail gelöst ist. Besser wäre es allerdings, wenn die Todesstrafe gleich ganz abgeschafft würde.