Als der Ehemann in „Die Perle Anna“ in der Komödie im Marquardt mit seiner Geliebten nach Hause kommt, nimmt das Chaos seinen Lauf.

Kultur: Adrienne Braun (adr)

Stuttgart - Wenn die Ehefrau ihren Liebhaber mit nach Hause nimmt und es sich mit ihm im Schlafzimmer gemütlich machen will, wo soll dann der Ehemann mit seiner Flamme hin? Die Haushälterin hat viel zu tun. Denn in „Die Perle Anna“, dem neuen Stück in der Komödie im Marquardt sollten eigentlich alle drei ein paar Tage verreist sein: die Haushälterin und die Eheleute. Aber jeder hofft auf eine sturmfreie Bude und kehrt mit gepacktem Koffer zurück – heimlich. Und die Eheleute zudem jeweils mit ihrem Verhältnis.

 

In dem bürgerlichen Wohnzimmer, das Klaus-Ulrich Jacob auf die Bühne gestellt hat, beginnt eine rechtes Durcheinander. Anna lässt sich bestechen, von ihm und von ihr – und managt mit viel Calvados die Nacht so, dass keiner den Ehebruch des anderen bemerkt.

Klischees und Platituden

Doch es ist eine platte, überkommene Komödie, die Marc Camoletti geschrieben und der Intendant Manfred Langner inszeniert hat. Sie steckt voller Klischees und Platituden. Ob es die plumpen Erpressungen der Perle Anna sind, die Potenzmittel des Hausherrn, die Dümmlichkeit des boxenden Liebhabers und die Geldgier der russischen Geliebten Olga, „Die Perle Anna“ wartet mit nichts anderem als Stereotypen auf.

Immerhin, Ulla Schlegelberger trotzt der Rolle der Olga viel Witz ab, auch Christiane Rücker schlägt sich wacker in der Rolle der Haushälterin, die faul und trinklustig ist und „ständig lauschen muss, das nervige Suppenhuhn“. Langweilig wird es nicht, immerhin, aber intelligentes und geistreiches Theater sieht wahrlich anders aus.

Vorstellungen bis 11. März täglich außer montags.