Vor allem im ersten Drittel wählt McKay einen hochsuggestiven, nervösen Ton und zeigt die Welt des schnöden Mammons als abstoßende Glitzerfassade. In schnellem Rhythmus montierte Fetzen aus Musikvideos und Werbeclips präsentieren den American Way of Life als großkotzige Event-Show, in der halbnackte Frauen Banknoten aus Spielzeugpistolen auf taffe Rapper abfeuern, die, mit dicken Goldketten behängt, über nichts anderes als Money reimen.

 

Musik erklärt die Ökonomie

Dann gibt es Szenen, in denen sich freundlich lächelnde Pop- und Filmsternchen wie Selena Gomez ans Publikum wenden, um schwierige ökonomische Vorgänge anschaulich darzulegen, und manchmal haut McKay uns seine Meinung regelrecht durch den Einsatz bestimmter Musikstücke um die Ohren. Während beispielsweise ein paar junge Banker dem skeptischen Trader Mark Baum (Steve Carell) feixend berichten, wie sie ein paar mittellosen Tänzerinnen in Stripclubs Darlehen verkaufen, läuft im Hintergrund der Song „Crazy“ von Gnarls Barkley.

Dennoch ist „The Big Short“ kein moralinsaures, filmisches Pamphlet, sondern ein außergewöhnlich unterhaltsames, oft beißend ironisches, dennoch seriöses Gesellschaftsporträt, ein aufwühlender Ritt durch die Kulissen des Kapitalismus.

Haie aus Fleisch und Blut

Dieses Vorgehen ist nicht neu, in den vergangenen Jahren widmeten sich Filmemacher wie Oliver Stone („Wall Street: Geld schläft nicht“), Martin Scorsese („The Wolf of Wall Street“) oder J. C. Chandor („Margin Call“) den Machenschaften der Finanzhaie. Doch in seiner umfassenden Darstellung ist „The Big Short“ bislang unübertroffen. Ähnlich wie Scorsese gelingt es McKay, die unterschiedlichen Typen vom Klischee des aalglatten, langweiligen Bankers abzulösen und sie in individuell motivierte Charaktere aus Fleisch und Blut zu verwandeln.

Christian Bale spielt Michael Burry als soziopathisch veranlagten Nerd, der sich den Anzugträgern mit Hilfe seiner Intelligenz widersetzt, genauso glänzt Brad Pitt als Ex-Banker Ben Rickert, der ein letztes Mal in die ihm verhasste Szene eintaucht, um zu beweisen, dass er immer noch imstande ist, die Gier der anderen Menschen für seine Zwecke zu nutzen. Auf die Frage zweier Nachwuchszocker, warum er ihnen durch seine Tipps zum großen Reibach verholfen hat, antwortet Rickert lapidar: „Ihr habt gesagt, ihr wolltet reich sein. Jetzt seid ihr reich.“

American Way of Großkotz

Vor allem im ersten Drittel wählt McKay einen hochsuggestiven, nervösen Ton und zeigt die Welt des schnöden Mammons als abstoßende Glitzerfassade. In schnellem Rhythmus montierte Fetzen aus Musikvideos und Werbeclips präsentieren den American Way of Life als großkotzige Event-Show, in der halbnackte Frauen Banknoten aus Spielzeugpistolen auf taffe Rapper abfeuern, die, mit dicken Goldketten behängt, über nichts anderes als Money reimen.

Musik erklärt die Ökonomie

Dann gibt es Szenen, in denen sich freundlich lächelnde Pop- und Filmsternchen wie Selena Gomez ans Publikum wenden, um schwierige ökonomische Vorgänge anschaulich darzulegen, und manchmal haut McKay uns seine Meinung regelrecht durch den Einsatz bestimmter Musikstücke um die Ohren. Während beispielsweise ein paar junge Banker dem skeptischen Trader Mark Baum (Steve Carell) feixend berichten, wie sie ein paar mittellosen Tänzerinnen in Stripclubs Darlehen verkaufen, läuft im Hintergrund der Song „Crazy“ von Gnarls Barkley.

Dennoch ist „The Big Short“ kein moralinsaures, filmisches Pamphlet, sondern ein außergewöhnlich unterhaltsames, oft beißend ironisches, dennoch seriöses Gesellschaftsporträt, ein aufwühlender Ritt durch die Kulissen des Kapitalismus.

Haie aus Fleisch und Blut

Dieses Vorgehen ist nicht neu, in den vergangenen Jahren widmeten sich Filmemacher wie Oliver Stone („Wall Street: Geld schläft nicht“), Martin Scorsese („The Wolf of Wall Street“) oder J. C. Chandor („Margin Call“) den Machenschaften der Finanzhaie. Doch in seiner umfassenden Darstellung ist „The Big Short“ bislang unübertroffen. Ähnlich wie Scorsese gelingt es McKay, die unterschiedlichen Typen vom Klischee des aalglatten, langweiligen Bankers abzulösen und sie in individuell motivierte Charaktere aus Fleisch und Blut zu verwandeln.

Christian Bale spielt Michael Burry als soziopathisch veranlagten Nerd, der sich den Anzugträgern mit Hilfe seiner Intelligenz widersetzt, genauso glänzt Brad Pitt als Ex-Banker Ben Rickert, der ein letztes Mal in die ihm verhasste Szene eintaucht, um zu beweisen, dass er immer noch imstande ist, die Gier der anderen Menschen für seine Zwecke zu nutzen. Auf die Frage zweier Nachwuchszocker, warum er ihnen durch seine Tipps zum großen Reibach verholfen hat, antwortet Rickert lapidar: „Ihr habt gesagt, ihr wolltet reich sein. Jetzt seid ihr reich.“

The Big Short. USA 2015. Regie: Adam McKay. Mit Christian Bale, Marisa Tomei, Brad Pitt, Ryan Gosling, Karen Gillan, Steve Carell, Melissa Leo, Rafe Spall. 131 Minuten. Ab 6 Jahren.