Seit März wird der Kompostplatz an der Ludwigsburger Straße 270 modernisiert. Außerdem wird eine Lärmschutzwand gebaut. Die Gesamtkosten betragen 900 000 Euro.

Zuffenhausen - Die Zeiten, in denen sich bei der Anlieferung für die Kompostanlage an der Ludwigsburger Straße 270 die Fahrzeuge stauen und es beim Rangieren knapp und mitunter auch gefährlich zugeht (wir berichteten), sollen bald vorbei sein: Momentan wird das Gelände, das seit Mitte der 1980er Jahre zur Verarbeitung von Kompost genutzt wird, umgebaut. Dabei wird nicht nur die prekäre Platzsituation verbessert, auch die technischen Gegebenheiten und Abläufe sollen optimiert werden. So soll erreicht werden, dass aus dem angelieferten Grüngut künftig mehr Energieträger gewonnen werden können. Während der Bauarbeiten bleibt der Betrieb zu den üblichen Zeiten geöffnet.

 

„Wir hoffen, dass bis Ende Juli alles fertig ist“, sagt Hagen Dilling, der stellvertretende Leiter des Garten-, Friedhofs- und Forstamtes (GFF). Sollten unerwartete Probleme auftauchen, dann sehe der Zeitplan als spätesten Termin den September vor. Begonnen worden war Anfang März. Eigentlich hätte die Modernisierung schon im Jahr 2015 über die Bühne gehen sollen. Dass es nun später geworden ist liegt laut Dilling an Verzögerungen beim emissionsrechtlichen Änderungsgenehmigungsverfahren.

Pro Jahr können bis zu 20 000 Tonnen Grüngut verarbeitet werden

Die Kosten des Vorhabens, zu dem auch der Bau einer 183 Meter langen und 3,50 Meter hohen Lärmschutzwand entlang der östlich liegenden Kleingartenanlagen gehört, belaufen sich auf 900 000 Euro. Der asphaltierte Bereich des Platzes wird um knapp ein Drittel vergrößert, zu den bislang gut 11 500 Quadratmetern kommen weitere 3500 Quadratmeter hinzu. Zudem werden die Betriebsgebäude von der Mitte des Geländes an dessen Rand verlegt. So ist gewährleistet, dass Anlieferung, Verarbeitung und Lagerung des Grünguts künftig separat voneinander erfolgen können. Grundsätzlich, das erläutert Dilling, sei das Ziel, das angelieferte Material besser voneinander zu trennen und mehr Energieträger daraus zu gewinnen – eine wichtige Aufgabe in Zeiten, in denen erneuerbare Energien eine immer größere Bedeutung bekommen. Auch die geplante Biogasanlage auf dem in der Nähe gelegenen Areal Hummelsbrunnen-Süd spielt eine Rolle in den Planungen, sie soll künftig nämlich mit gehäckseltem Material vom Kompostplatz beliefert werden.

Ausgelegt ist der Betrieb für 20 000 Tonnen Grüngut pro Jahr. Daran soll sich auch künftig nichts ändern. Ausgelastet ist die Anlage sehr gut. Laut Dilling fahren unter der Woche täglich zwischen 150 und 300 Autos den Platz an. An manchen Samstagen seien aber auch schon bis zu 750 Anlieferungen erfolgt. Neben der Anlage in Zuffenhausen gibt es mit dem Häckselplatz in Möhringen noch einen zweiten Betrieb dieser Art in Stuttgart. „Über einen dritten Platz wurde schon öfters nachgedacht“, sagt Dilling. Den Bedarf gebe es, es fehle aber ein geeigneter Standort.

Ob mit dem Umbau ein ärgerliches Dauerproblem gelöst werden kann, scheint indes fraglich: Immer wieder stapeln sich Säcke mit Grüngut am Zaun der Anlage, die dort illegal abgestellt werden. Zwar sind die Öffnungszeiten (montags bis donnerstags von 7.15 bis 15.45 Uhr, freitags von 7.15 bis 14.45 Uhr) vor einiger Zeit auch auf den ersten und dritten Samstag im Monat (7.30 bis 13 Uhr) ausgedehnt worden, dennoch laden vor allem an Wochenenden manche Zeitgenossen ihren Müll verbotenerweise dort ab. Wer erwischt wird, dem drohen eine Anzeige und zum Teil saftige Bußgelder.