Beim Streit über die Einrichtung einer Gemeinschaftsschule in Süßen sind die Wellen hoch geschlagen. Jetzt scheint aber ein Kompromiss in Sicht zu sein.

Süßen - In den Streit über eine Fusion der Realschule und Gemeinschaftsschule in Süßen zu einer großen Gemeinschaftsschule kommt Bewegung. Die Gemeinderatsfraktionen von SPD, Grünen sowie FDP-AFW und somit die Mehrheit im Gemeinderat beantragen nun doch gemeinsam, einen Schulverbund anzustreben. Diese Kompromisslösung hatte der Bürgermeister Marc Kersting (CDU) bereits vor einem halben Jahr ins Spiel gebracht. Damals jedoch wollte die Mehrheit im Gremium nichts davon wissen.

 

CDU-Drohung mit Bürgerbegehren

Wie berichtet, hatte der Rat gegen den Widerstand der Geschwister-Scholl-Realschule an einer geplanten Fusion und damit der Aufgabe der Realschule festgehalten. Daran änderte zunächst auch eine Bürgerinformationsveranstaltung im Juni nichts, bei der große Vorbehalte in den Zuhörerreihen geäußert worden waren. Nur die CDU-Fraktion machte sich für die Erhaltung der Realschule stark und kündigte bereits an, bei Bedarf auch ein Bürgerbegehren dafür anzustrengen.

Am kommenden Montag soll im Gemeinderat erneut über die Fusion beraten werden. Die Fraktionen von SPD, Grünen und FDP-AFW werden aber nicht mehr an der Fusion festhalten. „Wir halten die Gemeinschaftsschule nach wie vor richtig, aber man muss auch sehen, dass die Akzeptanz in der Bevölkerung noch nicht gegeben ist“, erklärt Udo Rössler, der Vorsitzende der SPD-Fraktion. Insofern schlage man den Weg zum Schulverbund vor. „Uns geht es dabei nicht um einen lockeren Verbund, sondern um eine echte Zusammenarbeit“, verdeutlicht Rössler. Da die Fraktionen für ihren Antrag die Mehrheit haben, kann man davon ausgehen, dass die Realschule vorerst erhalten bleibt. „Wir hoffen, dass die CDU jetzt auch diesen Weg mitgehen kann und es nach der Sommerpause zügig losgehen kann, etwas Gemeinsames zu entwickeln“, so Rössler.

Aufatmen im Lautertal

Nicht zuletzt in den Nachbargemeinden im Lautertal wird man diese Entscheidung, die den Fortbestand der für die dortigen Kinder einzigen reinen Realschule weit und breit bedeutet, mit Freude vernehmen. Die Eltern dort hatten große Bedenken gegen eine Schulfusion geäußert.