Zwischen dem Stuttgarter Volleyball-Bundesligisten und dem Stammverein MTV Stuttgart gibt es Streit um Äußerungen des Managers Bernhard Lobmüller. Eine Gesellschafter-Versammlung soll schlichten.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Stuttgart - Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Vielleicht wird Bernhard Lobmüller noch an dieses Sprichwort denken. Denn der Volleyballmanager des Pokalsiegers und Vizemeisters ist mit in einem „Bild“-Interview (Titel: „Uns fliegen immer nur Knüppel zwischen die Beine“) ins Fettnäpfchen getreten. Nicht nur bei der Stadt, auf die die Kritik gemünzt war, sondern auch beim Hauptverein MTV Stuttgart, der die Lizenz des Frauen-Bundesligisten hält, während der Spielbetrieb an die Indoors GmbH ausgegliedert ist. Deren Geschäftsführer ist Lobmüller, der 25 Prozent der Anteile hält, während der MTV, neben zwei weiteren Gesellschaftern, mit 35 Prozent daran beteiligt ist.

 

Der MTV-Geschäftsführer Karsten Ewald erklärte nun in einem Schreiben, auch in seiner Funktion als Indoors-Geschäftsführer „sind die Aussagen durch nichts zu rechtfertigen“. Beim MTV geht die Angst um, das gute Verhältnis zur Stadt könnte getrübt und mögliche Bauvorhaben des Großvereins dadurch gefährdet werden. „Jetzt geht es um Schadensbegrenzung“, betont Ewald, der sich auch über die Darstellung, jeder Spieltag in der Scharrena würde 6000 Euro plus Mehrwertsteuer kosten, wundert. Nach seiner Berechnung betrug die Netto-Miete letzte Saison pro Heimspiel exakt 1464 Euro.

Streitpunkt Kosten und Miete

So weit, so gut? „Ich kann sehr wohl zwischen Kosten und Miete unterscheiden“, sagt Lobmülller dazu, der auf die vielen Nebenkosten wie Rotes Kreuz, Security oder ähnliche Posten verweist, hinzu kommt künftig noch ein spezieller Volleyballboden, der nach einem ersten Angebot 1500 Euro pro Spieltag verschlinge. Ansonsten möchte Lobmüller, der im übrigen auf das gute Verhältnis zu OB Fritz Kuhn verweist, kein weiteres Öl ins Feuer gießen: „Wir werden das intern besprechen.“

Zumindest in diesem Punkt herrscht Konsens. Der MTV will zeitnah eine Gesellschafterversammlung einberufen und entsprechende Konsequenzen einfordern. Welche? „Das kann ich jetzt noch nicht sagen“, sagt Ewald. Und schweigt dazu lieber.