Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Als der Soundcheck endlich läuft, hat Micha Schmidt schon acht Stunden gearbeitet. „Konzerte zu veranstalten ist ein Hundert-Prozent-Job“, sagt er. „Viele sehen die Vorarbeit nicht.“ An diesem Freitag war er vormittags Plakatieren, hat anschließend ein bisschen Internet-Promo gemacht und dann die Verpflegung für die Band eingekauft. Während des Soundchecks hängt er im Club neue Plakate auf. Um halb acht stellt er sich an den Einlass. Am Ende des Tages wird er 16 Stunden geschafft haben – „und das sind ja im Prinzip schon zwei volle Arbeitstage“.

 

Die Mühe lohnt sich in diesem Fall. 300 Menschen sind zu dem Auftritt der UK Subs ins Universum gekommen, mindestens jeden Zweiten kennt Schmidt persönlich. Der 70-jährige Sänger Charlie Harper röhrt ins Mikrofon, die Band drischt Akkorde und Rhythmus. So oder so ähnlich muss es schon 1976 gewesen sein, als die Band in London gegründet wurde. So oder so ähnlich ist es jedes Mal, wenn Micha Schmidt in Stuttgart ein Konzert veranstaltet. Im Universum trifft sich an diesem Abend nicht die hippe Großstadtjugend, stattdessen stehen mittelalte Männer in Lederjacken herum und trinken Bier. Einmal Punk, immer Punk.

Micha Schmidt lässt erst beim Zugabenblock sein Kässle Kässle sein. Er steht jetzt ganz hinten im Publikum. Die UK Subs spielen irre laut. „An der Kasse habe ich Flyer verteilt“, schreit Schmidt. „Viele Leute haben sich gefreut, als sie gelesen haben, was da im Frühjahr für tolle Bands nach Stuttgart kommen!“ Zum ersten Mal an diesem Abend sieht er zufrieden aus.