Durch die Zusammenlegung der einzelnen Abteilungen soll künftig vor allem die Tagesverfügbarkeit der Einsatzkräfte gewährleistet werden. Im Rat wird jedoch bereits in die fernere Zukunft geblickt.

Ditzingen - Der Gemeinderat hat Ja gesagt. Das war zu erwarten, denn warum sollte er einen Vorstoß der Feuerwehr zur Fusion von zwei ihrer vier Abteilungen ablehnen? Schließlich wird die Stadt dadurch mittel- bis langfristig voraussichtlich Geld sparen – auch wenn sie erst einmal wird investieren müssen.

 

Bereits im nächsten Jahr muss die Kommune rund 100 000 Euro in die rechtliche und vor allem versicherungstechnisch verpflichtende Modernisierung ihrer Feuerwehrhäuser investieren. „Wir haben eine funktionierende Feuerwehr, Gott sei Dank“, sagte der Oberbürgermeister Michael Makurath, der damit zugleich den allzu stürmischen Drang der Stadträte nach weiteren Veränderungen bremste. „Wir haben Zeit, um Pläne zu machen.“

Zwingend erforderliche Modernisierungen

Nun werden zunächst also Alternativen zu Abgasabsauganlagen geprüft, ebenso zusätzliche Parkplätze für das Ditzinger Feuerwehrhaus sowie die Erweiterung des Heimerdinger Gerätehauses. Realisiert wird ein Anbau in Ditzingen, sowie die Trennung der Umkleidebereiche in den Schöckinger und Hirschlander Fahrzeughallen. Zudem werden Parkplätze am Feuerwehrhaus Ditzingen geschaffen.

Gleichwohl wurde die Verwaltung einstimmig beauftragt, die Fusion der Abteilungen Hirschlanden und Schöckingen zu einer Abteilung zu untersuchen. Damit folgte der Gemeinderat einer entsprechenden Empfehlung des Ausschusses für Technik und Umwelt. Zudem floss in den Beschluss aber auch ein Antrag der Freien Wähler ein. Deren Fraktionschef Manfred Grossmann hatte ausgeführt, dass alle vier Stadtteile überprüft werden müssten. „Wenn wir uns nicht vom Istzustand lösen, dann sind nur Veränderungen im Kleinen möglich“, begründete er seinen Vorstoß. Nur die Prüfung sowohl des Istzustands als auch der Alternativen sei die Basis für belastbare Entscheidungen. Dieter Schnabel (UB) scheiterte anschließend allerdings mit seinem Antrag, die Verwaltung habe den Prüfbericht bis Ende 2017 vorzulegen.

Alle Standorte auf dem Prüfstand

Nachdrücklicher als es der Ausschuss gefordert hatte, hat der Gemeinderat damit für die Untersuchung des Ditzinger und Heimerdinger Standorts plädiert. Der Feuerwehrkommandant Peter Gsandner äußerte sich noch in der Sitzung verhalten zu den erweiterten Untersuchungen. „Wir haben als Feuerwehr auch die Kosten im Kopf.“ Ein neues Ditzinger Feuerwehrhaus würde einen zweistelligen Millionenbetrag kosten. Auch den Prüfauftrag sieht er skeptisch. „Man kann alles prüfen, aber wir sollten in fünf, sechs Jahren eine Planung haben.“ Natürlich, so Gsandner, sei es das Schönste, wenn man irgendwann drei neue Feuerwehrhäuser hätte. „Aber die Frage ist doch: Kann man das umsetzen?“

Über eine Kooperation der Wehrabteilungen ist in den vergangenen Jahren zwar immer wieder nachgedacht worden, aber nie so offensiv wie jetzt. Laut dem Wehrsprecher Andreas Häcker hatten mehrere Gründe zu der Initiative der Einsatzkräfte geführt. Zum einen sind an mehreren Gerätehäuser Modernisierungen und Erweiterungen nötig. Zum anderen muss die Tagesverfügbarkeit in den Ortsteilen gewährleistet werden. Zudem könnte der Platzmangel durch ein neues Feuerwehrzentrum beseitigt werden.