Falls der Winter mild bleibt, gerät der Jobmotor auch weiterhin nicht ins Stocken.

Kreis Böblingen/Enzkreis - Es ist vor allem der bislang milden Witterung und den Branchen geschuldet, denen das Wetter ziemlich egal ist: Die Arbeitslosenzahl zwischen Herrenberg und Weissach ist im November noch einmal um 91 auf nunmehr 6393 Frauen und Männer ohne Job gefallen. Damit sank die Arbeitslosenquote um einen Zehntelpunkt auf ein Rekordtief von 3,0 Prozent. Im vergangenen November waren noch 118 Arbeitslose mehr bei der Agentur gemeldet gewesen.

 

Dieses gute Ergebnis führt Petra Cravaack zu einem großen Teil auf den bislang ausgebliebenen Frost zurück, aber auch Inhaber von Firmen, die vom Wetter unabhängig sind, hätten weniger Kündigungen ausgesprochen. So verloren der Arbeitsagenturleiterin für Stuttgart und Böblingen zufolge binnen Monatsfrist lediglich 737 Personen ihren sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz, 147 weniger als im Oktober und 99 weniger als vor einem Jahr.

Viele Stellen im Gesundheitsbereich

Die Zahl der freien Stellen im Landkreis reduzierte sich im November allerdings ebenfalls. Zum Monatsende waren 2164 vakante Jobs bei der Agentur gemeldet, 76 weniger als noch im Oktober. Und es kamen mit 813 Angeboten auch etwas weniger neue hinzu, wobei dies fast alle Branchen betraf. Nur der Handel suchte für das Weihnachtsgeschäft kräftig Unterstützung, und auch der Bereich Gesundheit und Soziales zeigt laut dem Arbeitsmarktbericht einen konstant hohen Bedarf an Arbeitskräften.

Dass der Stellenmarkt zum Jahresende hin etwas bröckelt, ist für Petra Cravaack nicht ungewöhnlich, denn viele Firmen machten ihre Personalentscheidungen vom Jahresergebnis abhängig: „Falls der Winter so mild ausfällt wie in den vergangenen beiden Jahren, könnte auch in diesem Jahr der Jobmotor ohne Stottern weiterlaufen“, schürt sie ein wenig Hoffnung.

Gute Nachrichten auch für den Enzkreis

Im Nordschwarzwald entwickelt sich der Arbeitsmarkt ähnlich positiv wie in Böblingen. So sank die Arbeitslosenquote im Enzkreis im Laufe des Novembers ebenfalls um einen Zehntelpunkt auf jetzt 2,6 Prozent und erreichte damit dasselbe herausragende Ergebnis wie vor einem Jahr. Damit belegt der Enzkreis, gemeinsam mit dem Landkreis Tuttlingen, Platz zwei in Baden-Württemberg hinter dem Spitzenreiter Biberach mit 2,5 Prozent. Insgesamt waren am Monatsende rund um Pforzheim 2834 Menschen ohne Job gemeldet.

Im November fragten die Betriebe und Verwaltungen dort 276 Fachkräfte nach, etwa so viele wie im Oktober, jedoch 17 Prozent mehr als vor einem Jahr. Aktuell sind zwischen Friolzheim und Neuenbürg 1008 offene Stellen im Angebot, 45 oder 4,7 Prozent mehr als im November 2015.

Gesucht werden derzeit insbesondere Restaurantfachleute, Köche, Kellner, Krankenpfleger, Altenpfleger, Erzieherinnen, Berufskraftfahrer und IT-Fachkräfte.