Beratungsteams des LKA Baden-Württemberg sowie der Kriminalpolizei Esslingen haben etwa 20 Männer im Kreis Esslingen aufgesucht, um sie zum Ausstieg aus der rechten Szene zu bewegen.

Esslingen: Etwa 20 Männer, die nach Polizeiangaben mit der rechten Szene sympathisieren, rechtspolitische Veranstaltungen besuchen oder bereits wegen entsprechender Straftaten aufgefallen sind, haben in den vergangenen Tagen Besuch von der Kriminalpolizei Esslingen sowie von Beamten der Beratungs- und Interventionsgruppe gegen Rechtsextremismus (BIG Rex) des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg bekommen.

 

Wie die Polizei mitteilt, erstreckten sich die strafbaren Handlungen der Personen von Sachbeschädigungen über das Verwenden verfassungsfeindlicher Symbole und volksverhetzende Delikte bis hin zu Straftaten mit schwersten Folgen.

Die Beamten der Beratungsteams klärten die überwiegend jungen Menschen in zahlreichen Gesprächen über die Hintergründe, Gefahren des Rechtsextremismus und teilweise einhergehenden negativen Begleiterscheinungen sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich auf.

Primäres Ziel dieser Gespräche war es laut Polizei, den oft orientierungslosen jungen Menschen Alternativen und Möglichkeiten eines Ausstiegs aufzuzeigen. Die Teams beantworteten Fragen, wie das Abrutschen in den Rechtsextremismus verhindert werden kann, welche Wege es für Aussteiger gibt, oder auch welche Zukunftsperspektiven nach einem Ausstieg bestehen.

Die Beamten ermunterten ihre Gesprächspartner zum Ausstieg aus der rechten Szene und boten für den Fall der oftmals langwierigen Umorientierung jeweils aktive Hilfestellung an. Ferner konnte die Polizei die Familie und auch den unmittelbaren Freundeskreis der Adressaten zu sensibilisieren.

Durch die aktive und persönliche Kontaktaufnahme mit der Zielgruppe sollen Gefährdete vor der Begehung zukünftiger Straftaten bewahrt werden.

Die Altersstruktur des angesprochenen Personenkreises bewegte sich zwischen 18 und 47 Jahre, wobei die Anfang 20-Jährigen den Schwerpunkt bildeten. Das Ergebnis der jetzigen Anspracheaktion sei durchweg positiv zu bewerten, so die Polizei.

In den Gesprächen distanzierte sich bereits die Vielzahl der Personen von der rechten Szene. Man wollte "halt ein Teil einer Gruppe sein" oder "anerkannt sein". Politische Hintergründe sind erfahrungsgemäß oft nur plakatives Beiwerk und nicht die Hauptmotivation der in den Sog geratenen jungen Menschen.

Im Rahmen ihrer Möglichkeiten wird die Polizei diesen Personenkreis auch weiterhin im Auge behalten. BIG Rex ist unter der Telefonnummer 0711/54013600 oder unter big-rex@polizei.bwl.de zu erreichen.