Die Firmen im Landkreis haben laut dem Konjunkturbericht im Herbst wenig Grund zur Unzufriedenheit. 47 Prozent der von der IHK befragten Unternehmen bezeichnen ihre Situation als gut.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Esslingen - Robust, stabil und zufrieden: mit diesen drei Worten fasst die Bezirkskammer Esslingen-Nürtingen der Industrie- und Handelskammer Stuttgart (IHK) den Zustand der Wirtschaft im Landkreis Esslingen in diesem Herbst zusammen. Nach einer kurzem Atempause im Frühjahr, als sich das Konjunkturklima ein wenig abgekühlt hatte, hat sich die Entwicklung mittlerweile wieder auf hohem Niveau eingependelt.

 

Die positive Gemengelage aus stabilem Arbeitsmarkt, im Sommer ausgesprochen günstigen Ölpreisen, niedrigen Zinsen, einer geringen Inflation sowie einem den Export begünstigenden Euro-Dollar-Wechselkurs haben dafür gesorgt, dass der Konjunkturmotor nach wie vor brummt. Weil schon kleine Änderungen die Situation beeinträchtigen könnten, sind sich aber nicht alle Unternehmen im Kreis sicher, dass sich diese Entwicklung auf lange Sicht fortsetzen lässt. Besonders das Abflauen der inländischen Nachfrage könnte zu einem Risiko werden.

Besonders Dienstleister sind nach wie vor zufrieden

47 Prozent der von der IHK im Landkreis befragten Unternehmen bezeichnen ihre Situation als gut, 48 Prozent immerhin als befriedigend und nur fünf Prozent melden eine schlechte Geschäftslage. Auch die Umsatzentwicklung bleibt stabil: 37 Prozent der Unternehmen melden gestiegene Umsätze gegenüber dem Vorquartal, 21 Prozent der Firmen haben weniger Umsatz erzielt. Traditionell kritisch sehen die Unternehmer die vergleichsweise hohen Lohnkosten. Als zweiter wichtiger Risikofaktor hat sich mittlerweile der Fachkräftemangel etabliert. Hier sehen die Unternehmer zumindest kurz- und mittelfristig wenig Chancen, diesem Engpass durch den Einsatz von Flüchtlingen beheben zu können. Mangelnde Deutschkenntnisse und unterschiedliche Qualitätsniveaus stellten noch zu große Probleme dar.

Dennoch fällt der Blick in die Zukunft bei zwei Drittel aller Befragten positiv aus. Immerhin rechnen 66 Prozent der Unternehmen damit, dass sich an der aktuellen Situation in den nächsten zwölf Monaten nichts ändern wird. Und 24 Prozent geht sogar davon aus, dass sich die Geschäfte sogar noch einmal verbessern könnten.

Gewisse Unterschiede gibt es zwischen den Bereichen Industrie, Handel und Dienstleistung: Während die Dienstleister nach wie vor auf hohem Niveau sehr zufrieden sind und der Handel im Vergleich zum Vorquartal seine Prognosen sogar noch einmal steigert, beurteilen die großen Industrieunternehmen im Landkreis die Entwicklung etwas zurückhaltender. Die Zahl der Unternehmen, die schlechte Kennzahlen vermelden, ist von sechs auf zehn Prozent gestiegen.