Etwa 40 Prozent der Kreisstraßen im Landkreis Göppingen sind laut Zustandserfassung sanierungsbedürftig. Der Kreis möchte für den Erhalt und den Ausbau der unter seiner Regie stehenden Pisten bis 2019 etwa 20 Millionen Euro ausgeben.

Göppingen - Auf durchaus unterschiedliche Bewertungen ist im Verkehrsausschuss des Landkreises das Ergebnis der Zustandserfassung für die Kreisstraßen gestoßen. Werner Stöckle (Freie Wähler) hält den Zustand der Kreisstraßen für sehr schlecht – „erdamend“, auf gut Schwäbisch. Schließlich hätten weniger als 50 Prozent der Straßen unter Kreisregie keinen oder nur geringe Schäden. „Ganz so dramatisch sehen wir das nicht“, sagte dagegen Martina Zeller-Mühleis (Grüne). Lediglich für 40 Prozent der Straßen gelte eine Warnung wegen zumindest deutlicher Schäden.

 

Vorgestellt hatte die Zustandserfassung für die 210 Kilometer an Straßen, für die der Landkreis Göppingen zuständig ist, der Leiter des Straßenbauamtes Esslingen und Göppingen, Thorsten König. Bei der erstmals maschinell durchgeführten Erfassung (siehe „Kontrolle des Kreisstraßenzustandes“) sei anhand unterschiedlicher Bewertungskriterien eine Note gebildet worden. Diese liegt zwischen 1,0, wenn alles in Ordnung ist, und 5,0 bei flächendeckenden Schäden.

40 Prozent der Kreisstraßen sind sanierungsbedürftig

103 Kilometer der Kreisstraßen weisen demnach keine oder nur geringe Schäden auf (Note 1,0 bis 2,5). Bei weiteren 23 Kilometern werden bei Note 2,5 bis 3,5 vereinzelt marode Stellen diagnostiziert. Kritisch wird es ab einem Wert von 3,5, dem so genannten Warnwert. Diese Benotung steht für deutliche oder sogar flächendeckende Schäden. Diese Straßen sollten zeitnah saniert werden. Im Kreis Göppingen betrifft das immerhin 84 Kilometer oder genau 40 Prozent der Kreisstraßen.

Das Straßenbauamt hat nun ein Bauprogramm aufgestellt. Mit diesem Maßnahmenbündel wird sich der Verkehrsausschuss im November beschäftigen. Anhand der Zustandserfassung, so formulierte es der Landrat Edgar Wolff, „können wir bewerten, wie viel Geld wir in die Hand nehmen müssen“. Dieser Kalkulation zufolge, die der Verkehrsausschuss in seiner jüngsten Sitzung zunächst einmal nur Kenntnis genommen hat, fallen für die Sanierung, den Um- und Ausbau der Kreisstraßen in den Jahren 2016 bis 2019 voraussichtlich 19,1 Millionen Euro an.

Nochmals 6,8 Millionen im weiteren Bedarf

Straßenbaumaßnahmen mit Kosten von zusätzlichen 6,8 Millionen Euro sind in der bisherigen Planung als weiterer Bedarf aufgeführt. Dieser Part im Paket der eigentlich zeitnah zu vollziehenden Sanierungen kann laut der Planung erst nach 2019 umgesetzt werden. Bis dahin, so Thorsten König, würden dies Abschnitte aber verstärkt beobachtet: „Wird eine nicht vorhersehbare Verschlechterung festgestellt, muss der Abschnitt vorgezogen werden.“

Angesichts des Umfangs der Sanierungsnotwendigkeiten könne man nur hoffen, dass der bevorstehende Winter oder andere Entwicklungen nicht noch Veränderungen brächten, sagte der CDU-Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Rapp: „Das ist eine stolze Summe, die da vor uns liegt, und die der Kämmerer sicher mit Freude zur Kenntnis genommen hat.“