Vor zwei Wochen war bei einem Störfall Klärschlamm aus dem Klärwerk Talhausen in die Glems gelangt und hatte dort ein Fischsterben ausgelöst. Nun ist das Wasser in dem Fluss laut Landratsamt wieder sauber.

Markgröningen - Nach dem Störfall in dem Klärwerk Talhausen in Markgröningen ist der Fluss offenbar wieder sauber. Auch sei nicht der gesamte Fischbestand in der Glems vernichtet worden. Das teilte das Landratsamt auf Anfrage mit. Demnach seien lebende Fische in dem Fluss entdeckt worden, als der ausgetretene Klärschlamm zurück in die Anlage gepumpt worden sei. Das Landratsamt geht davon aus, dass die Vegetation des Flusses durch die Verunreinigung keinen Schaden genommen hat.

 

Der Störfall im Klärwerk hatte sich vor zwei Wochen ereignet. Da die Anlage aktuell umgebaut wird, stand nur eines der beiden Nachklärbecken zur Verfügung. Aufgrund des Unwetters am 7. August kam es zu einer Überlastung der Anlage; auch, weil offenbar eine Pumpe ausgefallen war. Eine größere Menge Klärschlamm gelangte so aus der Anlage in die Glems und führte dort zum Tod von mindestens 150 Fischen, vor allem Forellen und Rotfedern. Als diese im Mühlkanal der Mühle Weil in Unterriexingen angespült wurden, wurde der Störfall überhaupt erst bemerkt.

Noch bis Ende Oktober wird das Klärwerk umgebaut

Mittlerweile sei der Schlamm aus dem Mühlkanal über eine Abwasserleitung zurück in die Kläranlage gepumpt worden, heißt es aus dem Landratsamt. Dort wurde er erneut gereinigt. In der Glems habe sich der Schlamm inzwischen biologisch abgebaut oder liege nur noch in einer nicht nennenswerten Konzentration vor. Das Klärwerk selbst sei wieder nutzbar, auch während des heftigen Regens am 14. August habe es keinen Zwischenfall gegeben.

Rudolf Kürner, der Bürgermeister von Markgröningen und Vorsitzende des Zweckverbandes, der das Klärwerk Talhausen betreibt, sagte, es habe durch die Verunreinigung der Flusses zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Bevölkerung bestanden – ebenso wenig für die Hunde, die im Fluss badeten. Die Fische seien auch nicht an Vergiftung gestorben, sondern wegen Sauerstoffmangels verendet. In der Enz habe die Wassermenge laut Kürner für eine ausreichende Verdünnung des Schlammes gesorgt, so dass dort vermutlich keine Fische gestorben seien.

Die Bauarbeiten in dem Gruppenklärwerk dauern voraussichtlich noch bis Ende Oktober. In der Anlage wird das Abwasser von rund 35 000 Menschen gereinigt.