Vom kommenden Samstag an zeigt die Ausstellung „Faszination Lego“ Modelle aus den bunten Klötzen. Die Themen reichen von Star Wars bis zu einem Nachbau des Ludwigsburger Schlosses.

Ludwigsburg - Sich komplett seinem Hobby widmen, nur noch für seine Leidenschaft da sein – das wollte Volker Beker dann auch nicht. Vor wenigen Jahren erhielt der passionierte Lego-Fan die Chance, als hauptberuflicher Baustein-Bauer im Legoland Günzburg anzufangen, sein Hobby endgültig zum Beruf zu machen. Doch er lehnte ab. „Das Hobby soll ein Hobby bleiben“, sagt der 49-Jährige heute. Dabei hat es sein Hobby ganz schön in sich: Mehr als 150 Stunden haben Beker und seine Mitstreiter von den Klötzlebauern aus Ulm in den vergangenen Wochen ihrer Leidenschaft geopfert. In dieser Zeit haben die rund 20 Lego-Fans viele Räume des Alten Hauptbaus im Ludwigsburger Residenzschloss gewissermaßen zu einem einzigen großen Spielzimmer umfunktioniert. Statt Stuck, barockem Ambiente und Ölschinken an den Wänden dominieren jetzt die bunten Klötze und detailreichen Figürchen aus Dänemark.

 

Mehr als 350 Modelle und Landschaften sind zu sehen

Für die Ausstellung „Faszination Lego“, die am kommenden Samstag beginnt, haben die Ulmer Klötzlebauer mehr als 350 verschiedene Modelle und Landschaften nach Ludwigsburg gebracht – ehrenamtlich. In verschiedenen Räumen des Schlosses sind Klötze-Klassiker wie Feuerwehrstationen und Ritterburgen genauso zu sehen wie spektakuläre Eigenkreationen. So bitten die Lego-Fans in einem Raum etwa zur Reise um die Welt, inklusive detailgetreuer Skyline von New York und einer mehr als einen Meter hohen Christus-Statue aus Rio. „Jeder darf bei uns bauen, was er will“ sagt Volker Beker, der Organisator der Klötzlebauer.

Ein Teil der Ausstellung in Ludwigsburg widmet sich zum Beispiel komplett dem Thema Star Wars. Egal ob Pod-Racer auf dem Planeten Tatooine oder der Sternenzerstörer von Darth Vader: wie viel Liebe zum Detail in den Modellen steckt, lässt sich oft erst bei einem zweiten oder dritten Blick erkennen. Im Abbild des Residenzschlosses, das die Ulmer Lego-Fans eigens für die Schau gebaut haben, tummeln sich dutzende verkleidete Miniatur-Männchen. Motto: venezianischer Maskenball. Insgesamt bevölkerten mehr als 2000 Figürchen die ausgestellten Modelle, sagt Volker Beker. Passend zur Jahreszeit darf auch ein geschmückter Ostertisch nicht fehlen. Natürlich komplett aus Lego.

Workshops zum Bau mit Lego – nicht nur für Kinder

Man habe versucht, eine Verbindung zwischen der Ausstellung und dem sonstigen Programm des Schlosses herzustellen, sagt der Leiter der Schlossverwaltung, Stephan Hurst. Während der Zeit der Schau bietet das museumspädagogische Team daher spezielle Führungen zu historischen Kinderspielen an. Womit vertrieben sich die Prinzen und Prinzessinen, aber auch die Kinder der einfachen Leute vor Hunderten von Jahren die Zeit? Diese Fragen versucht das Programm zu beantworten – wobei die verschiedene Spiele natürlich auch ausprobiert werden.

Schlossverwalter Stephan Hurst sagt aber: „Unser Angebot richtet sich nicht nur an Kinder und Jugendliche.“ So werde es auch Bau-Workshops für Erwachsene geben. „Wir haben gemerkt, dass da ein Interesse besteht.“ Oft heiße es aber: „Wir wollen keinem Kind den Platz wegnehmen.“