Der Warnstreik im öffentlichen Dienst wird auch im Kreis Ludwigsburg spürbar sein. Betroffen sind Stadtbahnen, Kliniken und zahlreiche Kindergärten.

Nachrichtenzentrale: Tim Höhn (tim)

Ludwigsburg - Der Warnstreik im öffentlichen Dienst wird an diesem Mittwoch im Kreis Ludwigsburg erhebliche Auswirkungen haben. Betroffen sind die Stadtbahnen, die Krankenhäuser, zahlreiche Kindertagesstätten, eventuell die kommunalen Bäderbetriebe sowie die Rathäuser und die Kreisverwaltung. „Wir rechnen mit einer sehr hohen Streikbeteiligung im Kreis Ludwigsburg“, sagt Bernd Riexinger, der Geschäftsführer des Bezirks Stuttgart der Gewerkschaft Verdi. Angesichts der frühen Phase des Arbeitskampfs sei die „Mobilisierung außergewöhnlich gut“.

 

Fest steht, dass die Stadtbahnen U 6 und U 14 am Mittwoch stillstehen, während Busse, die S-Bahnen, die Strohgäubahn und die Nahverkehrszüge nach Plan fahren. In anderen Bereichen wird sich erst im Lauf des Tages zeigen, wie stark die Einschränkungen sind. „Das ist für uns die spannende Frage“, sagt Alexander Tsongas, der Pressesprecher der Klinikgesellschaft Ludwigsburg-Bietigheim. Wie viele Mitarbeiter tatsächlich streiken, sei nicht vorherzusagen. Die Notfallversorgung sei gewährleistet, weil die Klinik mit Verdi am Montag eine entsprechende Vereinbarung getroffen hat. Demnach werden die Krankenhäuser in Ludwigsburg, Bietigheim, Marbach, Vaihingen und Markgröningen am Mittwoch mindestens so stark besetzt sein wie an einem regulären Wochenende. Möglich sei, so Tsongas, dass Termine, gegebenenfalls auch Operationen, verschoben werden müssen. Auch längere Wartezeiten seien denkbar. „Aber niemand muss besorgt sein: Alles, was wichtig ist, wird auch gemacht.“

Ebenfalls bestreikt werden die Kindergärten. „Es werden sicher einige komplett geschlossen sein“, kündigt Riexinger an. Zur Streikhochburg wird Tamm, dort bleiben nach Verdi-Angaben alle Kindertagesstätten zu. In Ludwigsburg sind es die Kindergärten Kreuzäcker, Brenzstraße und Marstall-Center. Die meisten Kommunen im Kreis allerdings wagen keine Prognose. „Vor einem Warnstreik wissen wir nicht, welche Einrichtungen in welchem Umfang betroffen sein werden“, sagt etwa Anette Hochmuth, die Sprecherin der Stadt Bietigheim-Bissingen.

Beeinträchtigungen könnte es laut Verdi beim Betrieb der kommunalen Bäder geben. Ob der Streik darüber hinaus Auswirkungen auf die Müllabfuhr, die Wertstoffhöfe oder andere Bereiche der Kreisverwaltung wie beispielsweise die Kfz-Zulassungsstelle haben wird, war am Dienstag nicht bekannt. „Bei uns wird sich wahrscheinlich vor allem das Sozialdezernat an dem Streik beteiligen“, sagt Andreas Fritz, der Sprecher des Landratsamts. „Wir gehen nicht davon aus, dass es Beeinträchtigungen des Dienstbetriebs geben wird und unsere Kunden vor verschlossenen Türen stehen müssen.“

Der Warnstreik wird am Donnerstag wieder beendet sein – vorerst. Für den Fall, dass sich die Gewerkschaft und die Arbeitgeberseite nicht einigen, hat Verdi weitere Streikwellen angekündigt.