Der neue Kreisbrandmeister René Wauro kündigt bei der Kreisfeuerwehrversammlung die ersten Schwerpunkte für seine künftige Tätigkeit an. Wichtig für ihn sei unter anderem zu klären, wie man auf einen Amoklauf oder Terror-Anschlag reagiere.

Rudersberg - Wie reagiert die Feuerwehr, wenn es in eher ländlichen Bereichen des Rems-Murr-Kreises einen Terror-Anschlag oder einen Amoklauf gibt? Wie müssen die Einsatzkräfte organisiert werden? Mit solchen Fragen wird sich der neue Kreisbrandmeister René Wauro auseinandersetzen, der sich beim Kreisfeuerwehrtag am Samstag im Bürgerhaus von Rudersberg-Schlechtbach den Vertretern der Freiwilligen Feuerwehren aus dem Kreis vorgestellt hat. Der 44-Jährige, der seit dem 1. Juli im technischen Landratsamt sitzt, ließ erste Schwerpunkte seiner Tätigkeit durchblicken.

 

Zusammarbeit bei Terroranschlag

Er habe vor kurzem an einem Seminar an der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal teilgenommen, bei dem Verantwortliche, die bei den Anschlägen von Ansbach und München im Einsatz waren, von ihren Erfahrungen berichtet hätten. Nun gelte es für ihn zu überprüfen, wie im Fall der Fälle die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Blaulichtfraktionen funktionieren könnte, sagte Wauro, der kraft seines Amtes für den Katastrophenschutz im Kreis zuständig ist. Sein Vorgänger Andreas Schmidt habe ein Konzept erstellt, das er jetzt weiter entwickeln wolle. Wauro sprach in diesem Zusammenhang an, dass es „einen Plan B für eine Einsatzzentrale“ geben müsse, falls die beim Waiblinger Roten Kreuz bestehende Zentrale ausfalle. Möglich sei es etwa, dass man mit den Nachbarkreisen eine Lösung entwickle, das deren Einsatzzentralen im Notfall für den Rems-Murr-Kreis mitverwendet werden könnten – und umgekehrt.

René Wauro, der sich als Rheinländer mit seiner Familie in Korb niedergelassen hat, schilderte humorvoll seine ersten Berührungspunkte mit der schwäbischen Mentalität. Ihn reize es, in der neuen Position in der Öffentlichkeit zu stehen, sagt der 44-Jährige – auch wenn das ein Unterschied zu seiner vorherigen Tätigkeit als stellvertretender Kommandant einer Wache der Kölner Berufsfeuerwehr sei, die sich „eher im abgeschlossenen Bereich“ abgespielt habe.

Nur die Alterswehr hat keinen Nachwuchsmangel

Der Vorsitzende der Kreisfeuerwehrverbands, Georg Spinner, sagte, er habe einen guten Eindruck von Wauro. Spinner wies in seiner Ansprache auf die Herausforderung hin, auch in Zukunft genügend junge Menschen für die Feuerwehr zu begeistern – denn nur die Alterswehr habe keinen Mangel an Nachwuchs. Erwähnt wurden die vielfältigen Feuerwehrprojekte mit Kindern und die Verknüpfung von Ausbildung und Feuerwehr – für deren Förderung auch der CDU-Landtagsabgeordnete Claus Paal geehrt wurde.

Spinner wies zudem auf ein Problem der Umsatzsteuergesetzgebung hin – nach seinen Angaben werden die Einnahmen für die Kameradschaftskassen spätestens vom Jahr 2021 an umsatzsteuerpflichtig – ein Umstand, der die Einnahmen bei Feuerwehrfesten schrumpfen lässt. Norbert Barthle, der für die CDU Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium ist, versprach, der Sache nachzugehen. Das Versprechen sei, in dieser Wahlperiode die Steuern nicht zu erhöhen, sagte Barthle.

Bei den Wahlen wurde der Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes bestätigt. Georg Spinner erhielt für sein Engagement von Landrat Richard Sigel eine Ehrennadel.