Die Entstehung des beim Parteitag der Grünen heimlich aufgenommenen Videos von Winfried Kretschmann wird nun von der Staatsanwaltschaft geprüft. Ein offizielles Ermittlungsverfahren gebe es allerdings noch nicht.

Stuttgart/Berlin - Die Staatsanwaltschaft schaut sich das Zustandekommen des Läster-Videos von Baden-Württembergs Regierungschef Winfried Kretschmann (Grüne) genauer an. Es werde geprüft, ob eine Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes oder eine Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen vorliege, teilte ein Behördensprecher am Dienstag in Stuttgart mit. In dem Mitschnitt zieht Kretschmann im Gespräch mit einem Bundestagsabgeordneten mit deutlichen Worten über den Beschluss der Grünen her, von 2030 an nur noch abgasfreie Autos neu zuzulassen.

 

Die Staatsanwaltschaft sei von sich aus tätig geworden, sagte der Sprecher. Es sei aber noch kein offizielles Ermittlungsverfahren, weil die Hintergründe noch unklar seien. Ein Regierungssprecher hatte am Freitag das Video vom Berliner Bundesparteitag einen „Lauschangriff“ auf ein privates Gespräch genannt, dessen Veröffentlichung unter anderem auf YouTube „sittenwidrig“ sei. Man wolle aber nicht juristisch dagegen vorgehen. Christian Jung, der in der Aufnahme als Urheber genannt wird, hatte sich gegen die Vorwürfe aus Stuttgart verteidigt: „Die Aufnahmesituation war eindeutig und klar erkennbar“, wurde Jung in der rechtskonservativen Wochenzeitung „Junge Freiheit“ zitiert.