Winfried Kretschmann und DB-Chef Rüdiger Grube wollen schnell wieder über Stuttgart 21 verhandeln. Das Treffen ist für diese Woche geplant.

Regio Desk: Achim Wörner (wö)

Stuttgart - Die Verhandlungen der grün-roten Landesregierung und der Bahn AG in Sachen Stuttgart 21 sollen offenbar schon in dieser Woche auf höchster Ebene fortgesetzt werden. Nach Informationen der Stuttgarter Zeitung ist ein Treffen von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und dem Bahn-Chef Rüdiger Grube geplant. Nach einem konkreten Termin wird allerdings noch fieberhaft gesucht.

 

Der Projektsprecher Wolfgang Dietrich wollte diesen Sachstand auf Anfrage am Wochenende weder bestätigen noch dementieren. Allerdings haben schon in der vergangenen Woche, wie berichtet, auf verschiedenen Ebenen intensive Gespräche über den Ablauf der Bauarbeiten rund um den Stuttgarter Hauptbahnhof bis zu der am 27. November geplanten Volksabstimmung stattgefunden. Im Kern geht es dabei wohl vor allem um die Frage, ob der von der Bahn geplante Abriss des Südflügels bis nach der Volksabstimmung verschoben werden kann.

Schmiedel will Kombilösung intensiv prüfen

Unterdessen hat der SPD-Fraktionsvorsitzende im Landtag, Claus Schmiedel, am Wochenende in einem Interview mit dem Konstanzer "Südkurier" dafür plädiert, die von Schlichter Heiner Geißler vorgeschlagene Kombilösung aus bestehendem Kopf- und einem neuen Tiefbahnhof intensiv zu prüfen. "Ich will verhindern, dass der Eindruck entsteht, einzelne Personen hätten aus der Hüfte geschossen. Wir haben die Zeit für eine fundierte Stellungnahme der parlamentarischen Gremien."

Wie berichtet, hatten in ersten Reaktionen der SPD-geführte Teil der Landesregierung, aber auch die Projektpartner von Bahn, Stadt Stuttgart und Region die vom Beginn der 1990er Jahre stammende Idee abgelehnt. Erst dieser Tage hatten Oberbürgermeister Wolfgang Schuster (CDU) und die Regionaldirektorin Jeannette Wopperer (CDU) diese Haltung bekräftigt, weil mit der Kombilösung aus beider Sicht schwerwiegende Nachteile und keine Vorteile verbunden wären und die Planungen für die Neuordnung des Bahnknotens Stuttgart dann von vorne begännen. Gegenüber der Stuttgarter Zeitung betonte Schuster nun, die Fakten für das Für und Wider auch im Gemeinderat noch einmal auf die Tagesordnung bringen zu wollen.