Fördern und fordern: Das ist laut Ministerpräsident Kretschmann der richtige Weg, um Flüchtlinge in die deutsche Gesellschaft zu integrieren. Von einer „Integrationspflicht“ hält er wenig.

Stuttgart - Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) lehnt eine „Integrationspflicht“ für Migranten als überzogen ab. „Wir fördern Integration und fordern sie auch ein, aber befehlen kann man sie nicht“, sagte der Regierungschef am Dienstag in Stuttgart. Damit reagierte er auf einen Vorschlag der CDU Rheinland-Pfalz, Flüchtlingen ein Bekenntnis zu Grundwerten abzuverlangen. Integration von Flüchtlingen sei ein Prozess, der sich nicht erzwingen lasse, betonte der Grünen-Politiker. Aber er erwarte Leistungs-, Verantwortungsbereitschaft und Integrationswillen von den Asylbewerbern.

 

Kretschmann will sich noch vor Weihnachten mit Vertretern von Islamverbänden treffen, um mit diesen über die Bedeutung der Grundwerte für die Integration zu sprechen. Die Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung, Gisela Erler (Grüne), erarbeitet derzeit eine Handreichung für Flüchtlinge zur Orientierung an den in Deutschland gültigen Grundwerten.