Menschen aus den unterschiedlichsten Milieus haben bei sonnigem Wetter die bunte und weltoffene Veranstaltung auf dem Marienplatz besucht.

S-Süd - Es ist wohl das größte Kompliment, dass eine Berlinerin der Schwabenmetropole machen kann. Das Marienplatzfest verströme für sie „abgespeckten Kreuzbergcharme“, sagt Sonja von Schwanenvögel. Immerhin. Der Stuttgarter Süden ist für die Berlinerin der attraktivste Teil Stuttgarts. Ihr gefällt das Multikulturelle und die Kiez-Atmosphäre. „Ich bin froh, dass ich am Marienplatz eine Wohnung gefunden habe. Und beim Marienplatzfest fühle ich mich eben ein bisschen wie in Berlin“, sagt sie.

 

Sie sitzt in einem Liegestuhl auf aufgeschüttetem Sand. Die Bühne hat sie fest im Blick. Eine holländisch-finnische Band mit dem Namen „Town of Saints“ haut gerade in die Gitarrenseiten. Um die Berlinerin herum machen es sich noch viele andere in Liegestühlen bequem. Kinder wuseln zwischen den Stühlen hin und her. Einige haben Spielzeug dabei, als wären sie im Sandkasten und nicht auf einem Sommerfest mit Livekonzerten. Das Publikum ist so bunt gemischt wie eh und je auf dem urbanen Fest im Stuttgarter Süden. Da sind junge Männer mit Hipster-Brillen auf der Nase und Szenegetränken in der Hand – und schieben einen Kinderwagen vor sich her. Die Milieus mischen sich beim Marienplatzfest eben genau wie die Altersgruppen oder die Nationalitäten.

Kulturell offen und viel gereist

Für Daniel Yaccob, Besitzer des afrikanischen Restaurants Madagascar an der Filderstraße, ist das ein Grund, warum sein madagassisches Chakalaka beim Marienplatzfest sehr gefragt ist. Zebrafleisch mit dem scharfen Relish schmecke nun mal der weltoffenen Klientel im Stuttgarter Süden genauso gut wie Kartoffelsalat und Currywurst. „Im Süden leben viele Menschen, die kulturell offen und auch viel gereist sind, die mögen so etwas“, sagt er.

Reiner Bocka vom Verein Marienplatzfest strahlt mit der Sonne um die Wette. In diesem Jahr dauerte das Fest einen Tag länger als üblich, nämlich von Donnerstag bis Sonntag. Bocka rechnet mit guten Einnahmen. Er verspricht, sie gut zu investieren. „2014 wird auf jeden Fall ein tolles Fest“, sagt er. Die Besucher des Stücks Kreuzberg in Stuttgart werden es gerne hören.