Vier Männer, einer von ihnen ist Stuttgarter, sollen ausländische Pässe, Ausweise und Führerscheine hergestellt haben.

Stuttgart - Der Polizei sind bei einer Razzia vier Männer ins Netz gegangen, die sich auf das Fälschen von bulgarischen Papieren für Straftäter aus Nicht-EU-Ländern spezialisiert haben sollen. Als Kopf der Bande gilt ein 50 Jahre alter Bulgare, der in Berlin die Werkstatt betrieben haben soll. Dessen Sohn soll ebenfalls an den Taten beteiligt gewesen sein. In U-Haft sitzen aber auch ein 29 Jahre alter Hamburger und ein 36 Jahre alter Stuttgarter.

 

Ausgangspunkt der Razzia war vor einem Jahr ein Passagier am Stuttgarter Flughafen gewesen, der sich mit einem gefälschten Pass auswies. Danach lief laut der Bundespolizei Stuttgart eine groß angelegte Ermittlungsaktion an. In der Nacht zu Freitag durchsuchten fast 300 Polizeibeamte in Baden-Württemberg, Berlin und Hamburg zahlreiche Wohnungen und Geschäftsräume von Verdächtigen.

Den vier Männern in Untersuchungshaft wird vorgeworfen, im großen Stil Reisepässe, Ausweise und Führerscheine gefälscht zu haben. Dem Berliner Hauptverdächtigen werden 51 Fälle vorgeworfen. Unter den Abnehmern waren Straftäter aus Nicht-EU-Ländern, die sich auch auf Warenkreditbetrügereien wie EC-Kartenmissbrauch und Internetkriminalität spezialisiert hatten. Es gab aber auch Kunden, die mit gefälschten Führerscheinen ein Fahrverbot umgehen wollten. Die Verdächtigen sollen mit dem Verkauf der gefälschten Papiere über längere Zeit hinweg einen hohen Gewinn gemacht haben.