Revierleiter Volker Kehl hat im Bezirksbeirat die polizeiliche Kriminalstatistik präsentiert. Nach wie vor gelte: „Zuffenhausen ist sicher!“

Rems-Murr: Chris Lederer (cl)

Zuffenhausen - „Auch wenn es abgedroschen klingt: Zuffenhausen ist ein sicherer Stadtbezirk – das kann ich mit Fug und Recht sagen“, eröffnete Volker Kehl am Dienstagabend seine Präsentation der Kriminalstatistik vom Jahr 2016. Wie immer führte er eingangs aus, dass die Statistik nur diejenigen Straftaten aufführe, die der Polizei bekannt werden und es in fast allen Bereichen ein größeres Dunkelfeld gebe. Ordnungswidrigkeiten, politisch motivierte Taten und Verkehrsdelikte wie Trunkenheitsfahrten seien darin nicht aufgeführt. Dennoch ließen sich an der Statistik relevante Trends und Entwicklungen ablesen, auf welche die Polizei dann entsprechend reagiere, etwa durch Präventionsmaßnahmen oder verstärkte Präsenz.

 

Rückgang auch im Zehn-Jahres-Vergleich

Betrachte man die Entwicklung aller Straftaten im Zehn-Jahres-Vergleich, dann sei ein rückläufiger Trend erkennbar. Die Höchstzahl liegt bei 3071 Taten im Jahr 2008, im Jahr 2016 waren es 2251 Taten. Im Jahr davor 2773. Auf Stadtteile bezogen: das Gros der Taten passiert in Zuffenhausen (71 Prozent), 26 Prozent in Rot, zwei in Zazenhausen und ein Prozent in Neuwirtshaus. „Das liegt auch an der demografischen Entwicklung und der Größe der Stadtteile“, erklärte Kehl. „Dort, wo viele Leute sind und entsprechende Infrastruktur ist, da passiert eben auch mehr.“ Die 2251 Straftaten stellten einen Rückgang um 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr dar. Vor allem gebe es weniger Rohheitsdelikte wie Körperverletzung (324 statt 363 Fälle) oder Straßenraub (27 statt 29). „Die Zahl der gefährlichen Körperverletzungen ging um fast die Hälfte (89 auf 45) zurück, die der Straßenkriminalität um 32 Prozent, das ist eine sehr positive Entwicklung“, sagte Kehl. „Man sagt, dass man den Rückgang der Straßenkriminalität durch Prävention beeinflussen kann, insofern bin ich als ihr Polizeichef schon ein bissle stolz.“ Kehl hob dabei jedoch auch die gute Vernetzung und enge Zusammenarbeit mit den zahlreichen Einrichtungen in Zuffenhausen hervor. 271 Präventionsaktivitäten habe es im Jahr 2016 gegeben. 184 davon zur Gewaltprävention.

Auch die leichten Diebstahlsdelikte wie Taschen- oder Ladendiebstahl sanken im Vergleich zum Vorjahr von 485 auf 420 Fälle. Bei den Einbrüchen und Einbruchsversuchen sei die Zahl von 312 auf 238 Fälle gesunken.

Zuwachs bei Sexualdelikten und Drogenkriminalität

Zugenommen habe dagegen die Zahl bei den Sexualdelikten (18 auf 21 Fälle) und im Bereich der Rauschgiftkriminalität (170 auf 210). Die Polizeibeamten hätten viel kontrolliert, entsprechend hoch sei die Zahl der Delikte. „Der Löwenanteil an Drogen ist Cannabis, ab und zu finden wir auch Amphetamine – die Palette ist bunt.“ Harte Drogen wie Heroin seien eher die Ausnahme. Die Aufklärungsquote sei stabil und mit 63,1 Prozent gut. 1232 Tatverdächtige wurden 2016 ermittelt. „Im Vorjahr waren es mehr, aber auch mehr Straftaten“, sagte Kehl. 305 der Tatverdächtigen waren unter 21 Jahre alt. Darunter 67 Kinder und 121 Jugendliche. Auf die Personaldecke im Revier angesprochen, erklärte er: „Wir sind Teil der Polizei in Stuttgart. Wenn irgendwo Bedarf besteht, müssen wir unsere Beamten woanders hinschicken, das klappt aber auch umgekehrt. Wir funktionieren als eine Polizei – das ist unsere Stärke!“