Der Leiter des Polizeireviers Balinger Straße hat die aktuelle Kriminalitäts- und Unfallstatistik vorgestellt. Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist gesunken, dafür ist in Läden mehr gestohlen worden.

Vaihingen - Im Stadtbezirk Vaihingen hat es im Jahr 2013 weniger Verkehrsunfälle und mehr Straftaten gegeben als im Vorjahr. Dies berichtete Stefan Hartmaier, der Leiter des Polizeireviers 4 Balinger Straße, in der jüngsten Sitzung des Vaihinger Bezirksbeirats. Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle im Stadtbezirk sank von 480 auf 452. Bei 90 Unfällen sind Personen verletzt worden, einmal tödlich. Auffällig ist die Zahl der vom Unfallort flüchtenden Fahrer: 282 mal kam es dazu, im Vorjahr 277 mal. „Diese Zahl relativiert sich, wenn man die Kleinstunfälle dazuzählt, die nicht von der Polizei aufgenommen werden. Das sind 842, insgesamt handelt es sich also um rund 1300 Unfälle“, erklärte Hartmaier. Der entstandene Gesamtschaden beträgt 1,6 Millionen Euro, das sind 200 000 Euro mehr als im Vorjahr. Unfallschwerpunkte gibt es im Stadtbezirk laut dem Revierleiter keine, lediglich eine Unfallhäufung an zwei Stellen: der Kreuzung Ruppmann- und Industriestraße sowie am Kreisverkehr Möhringer Landstraße/Am Wallgraben. Dort sind 2013 fünf beziehungsweise drei Unfälle aufgenommen worden. Neu in die Statistik aufgenommen ist eine Übersicht über die Unfallbeteiligten. So waren im vergangenen Jahr an drei Verkehrsunfällen Züge der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) beteiligt, 15 mal motorisierte Zweiräder, 34 mal Fahrradfahrer und elfmal Fußgänger.

 

Zuwachs bei den Diebstählen

Die polizeiliche Kriminalstatistik weist der Gesamtstadt für das Jahr 2013 einen Rückgang an Straftaten in Höhe von 1,6 Prozent aus. „Es wurden 58 325 Delikte begangen, das sind durchschnittlich rund 160 am Tag“, erläuterte Hartmaier. Im Vorjahr belief sich die Zahl auf 59 284. Zuwachs gab es bei den Diebstählen (plus sechs Prozent auf 1050 Fälle), den schweren Diebstählen aus Wohnraum (plus 16,2 Prozent auf 143 Fälle) sowie bei Rauschgiftdelikten (plus 25,9 Prozent auf 723) und Taschendiebstählen (plus 39,8 Prozent auf 457 Delikte). Im Stadtbezirk Vaihingen stieg die Zahl der Straftaten von 2033 auf 2186. Anstiege gab es etwa bei den Körperverletzungen (von 172 auf 193) und den Ladendiebstählen (von 135 auf 156). Auffälligerweise waren die Ladendiebe alle im Stadtteil Vaihingen unterwegs, in Rohr, Dürrlewang, Büsnau oder Dachswald sind die Einzelhändler verschont gelieben. Erfreulicherweise sind die Wohnungseinbrüche im Stadtbezirk von 64 auf 51 Fälle gesunken.

Ein deutlicher Anstieg an Sachbeschädigungen im Stadtbezirk, von 256 auf 404 Fälle, erklärt sich laut Hartmaier durch eine Serie an Sachbeschädigungen in Rohr und Dürrlewang. In einem Fall hatten Jugendliche gut 30 Fahrzeuge auf einmal beschädigt. Diese Tat ist aufgeklärt, andere jedoch noch nicht. Auch im Bereich Graffiti gab es einen deutlichen Anstieg von 61 auf 99 Fälle, zumeist im Stadtteil Vaihingen.

„Vaihingen ist erheblich unterdurchschnittlich belastet“

Wenn man das Verhältnis von Einwohnern zu Straftaten begutachtet, steht Vaihingen gut da. Bei 44 444 Einwohnern stellte der Stadtbezirk 2013 einen Anteil von 7,6 Prozent der Bevölkerung der Gesamtstadt. Die Anzahl der Straftaten beträgt jedoch nur 3,75 Prozent. „Vaihingen ist erheblich unterdurchschnittlich belastet. Das ist sehr gut und wir hoffen, das bleibt auch so“, sagte Hartmaier.

Im Drei-Jahres-Zeitraum stellt die Kriminalitätsentwicklung 2013 ein Mittelmaß dar. Zwar waren es 2012 mit 2033 weniger Straftaten, 2011 mit 2358 Delikten aber mehr. Die Aufklärungsquote ist um 4,5 Punkte auf 50,6 Prozent gesunken. „Der Grund sind die erwähnten Fälle von Sachbeschädigung. Das reißt die Statistik direkt runter“, so der Revierleiter.

CDU-Bezirksbeirat Wolfgang Georgii brachte noch die Beschwerden wegen Lärm rund um das Flüchtlingsheim auf der Rohrer Höhe zur Sprache. „Das ist kein Phänomen der Arthurstraße, das kommt auch woanders vor“, sagte Hartmaier. Sicherlich gebe es dort Fälle von Ruhestörung oder auch Straftaten. Die Polizei sehe aber dort keinen Schwerpunkt und die Lage derzeit nicht als problematisch an.