Ein aufgebrochenes Fenster, ein geknacktes Türschloss: Die Zahl der Wohnungseinbrüche in Deutschland ist seit 2014 rasant gestiegen. Innenminister Thomas de Maizière spricht von „organisierten, reisenden Tätergruppen aus Südost- und Osteuropa.“

Berlin - Die Zahl der Wohnungseinbrüche in Deutschland hat den höchsten Stand seit der Jahrtausendwende erreicht. Im vergangenen Jahr wurden bundesweit 167.136 Fälle registriert - fast zehn Prozent mehr als im Jahr 2014. Das geht aus der neuen Kriminalstatistik hervor, die Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) am Montag in Berlin vorgestellt hat. Ähnlich hohe Zahlen gab es zuletzt in den späten 1990er Jahren. Gleichzeitig ist die Aufklärungsquote bei derartigen Diebstahlsdelikten mit 14,1 Prozent vergleichsweise niedrig.

 

„Gerade beim Wohnungseinbruch zeigt sich eine überproportionale Zunahme organisierter, reisender Tätergruppen aus Südost- und Osteuropa“, sagte de Maizière. Dank einer verstärkten Zusammenarbeit mit den Herkunftsländern der Täter gebe es jedoch erste Ermittlungserfolge.

Wegen der Flüchtlingskrise gab es im Vorjahr überdurchschnittlich viele Verstöße gegen das Ausländerrecht, beispielsweise durch illegale Einreisen. Rechnet man diese Fälle heraus, liegt die Gesamtzahl der registrierten Straftaten wie im Vorjahr bei gut 5,9 Millionen. Auffällig ist der starke Anstieg bei den politisch motivierten Straftaten, bei denen ein Plus von fast 20 Prozent verzeichnet wurde. Einen deutlichen Rückgang gab es hingegen beim Sozialleistungsbetrug.