Bei Straftaten, die Asylbewerbern und Flüchtlingen in Baden-Württemberg zur Last gelegt werden, handelt es sich meist um Bagatellfälle, so das Innenministerium. Ladendiebstahl und Schwarzfahren wären demnach die häufigsten Vergehen.

Stuttgart - Bei Straftaten von Flüchtlingen und Asylbewerbern handelt es sich nach Angaben des Innenministeriums hauptsächlich um Bagatelldelikte. Zwischen Januar und Ende Oktober wurden insgesamt 23.511 Fälle gezählt, wie ein Sprecher am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. An erster Stelle stand demnach Ladendiebstahl (6451 Fälle) gefolgt von Schwarzfahren (4385) und vorsätzlicher leichter Körperverletzung (1823) sowie Rauschgiftkriminalität (1565). Der Sprecher wies darauf hin, dass ein Fall mehrere Straftaten beinhalten könne. Insgesamt wurden im Südwesten bis Ende Oktober 2015 knapp 450.000 Straftaten registriert.

 

In den Zahlen sind Verstöße gegen das Aufenthalts- und Asylverfahrensgesetz nicht mitgerechnet. „Die Zahl der Flüchtlinge, die wir in Baden-Württemberg aufgenommen haben, ist weitaus stärker gestiegen als die Zahl der von Flüchtlingen begangenen Straftaten, welche vor allem unter die Armutskriminalität fallen“, wurde Innenminister Reinhold Gall (SPD) in der „Bild“-Zeitung zitiert.

Zwischen Januar und Oktober kamen rund 110.000 neue Flüchtlinge in den Südwesten. Es wurden 46.188 Asylanträge gestellt. Für den genannten Zeitraum verzeichnete das Lagebild Zuwanderung 46 Delikte gegen Flüchtlingsunterkünfte, darunter neun Brandstiftungen.