Über den künftigen Porsche-Chef Matthias Müller ist in Wolfsburg, Ingolstadt und Stuttgart viel Positives zu hören.

Stuttgart - Matthias Müller hat bisher nicht im Rampenlicht der Öffentlichkeit gestanden. Doch bei Porsche in Zuffenhausen ist der 57-jährige VW-Manager, der in absehbarer Zeit Michael Macht an der Spitze des Stuttgarter Sportwagenbauers ablösen wird, kein Unbekannter. Als oberster Produktstratege des Wolfsburger Konzerns spielt er derzeit eine Schlüsselrolle bei den Gesprächen zwischen Porsche und VW über die Entwicklung eines Baukaustensystems für Sportwagen. Durch die Verwendung gleicher Teile und Komponenten in den Sportwagen verschiedener Marken, wie etwa von Porsche und Audi, könnten Entwicklungs-, Einkaufs- und Produktionskosten gesenkt werden. Spätestens bis zum Jahresende soll der Entwurf für solch ein Baukastensystems vorliegen.

Müller gilt als einer der wichtigsten Manager in Wolfsburg und zählt zum Kreis der engsten Vertrauten von VW-Konzernchef Martin Winterkorn. Dieser war in seiner Zeit bei Audi auf den gebürtigen Chemnitzer aufmerksam geworden, der nach dem Abitur in Ingolstadt zunächst eine Lehre als Werkzeugmacher bei Audi absolvierte und dann nach einem Informatikstudium in München 1978 erneut bei dem Autobauer einstieg. In Ingolstadt übernahm der Nachwuchsmanager 1984 zunächst eine Führungsposition im EDV-Bereich. Danach wurden ihm immer weitreichendere Planungsaufgaben übertragen. Von 1993 bis 1995 leitete Müller das Produktmanagement für den AudiA3, danach koordinierte er die Planung sämtlicher Baureihen der Marke. Ein Jahr, nachdem Winterkorn 2002 die Führung von Audi übernommen hatte, wurde Müller Chefkoordinator der sogenannten sportlichen Markengruppe des VW-Konzerns, die neben Audi auch Seat und Lamborghini umfasste. Als Winterkorn 2007 VW-Chef wurde, nahm er Müller mit nach Wolfsburg, wo dieser zum Generalbevollmächtigten ernannt wurde, und heute als Chefstratege das Produktmanagement sämtlicher Marken des Konzerns steuert.

Müller gilt aber auch als sehr durchsetzungsstark


Über den designierten Porsche-Chef hört man viel Gutes in Wolfsburg, Ingolstadt und Stuttgart. Der Fußballfan mit dem bayerischen Zungenschlag sei ein hemdsärmeliger und sympathischer Typ. Müller gilt aber auch als sehr durchsetzungsstark - eine Eigenschaft, die Müller mit dem früheren Porsche-Chef Wendelin Wiedeking teilt.