Günther Busch brennt nicht nur Obstbrände, sondern auch seinen eigenen Whisky. Die ersten 150 Liter des „Single Malt Whisky vom Wirtemberg“ sind jetzt fertig.

Untertürkheim - Im Schnapsbrennen kennt sich Günther Busch seit langer Zeit bestens aus. Kein Wunder. Schließlich hat der 68-Jährige sein Handwerk von der Pike auf gelernt. 1976 hat er die Brennerei seines Schwiegervaters Franz Kurrle übernommen. Seither stellt er Schnäpse aus Zwetschgen, Kirschen, Williamsbirnen oder Mirabellen her. Doch seit einem Monat verkauft Günther Busch nicht mehr nur Obstbrände. Im Mai ist sein erster selbst produzierter Whisky fertig geworden – der „Single Malt Whisky vom Wirtemberg“.

 

Den Whisky hat Busch drei Jahre im Holzfass gelagert

Drei Jahre lang hat die Spirituose im Holzfass aus amerikanischer Eiche gelagert. Nach den Worten von Günther Busch macht diese Holzart den Whisky besonders weich im Geschmack. Vor einem Jahr hätten er und seine Familie schon ein Schlückchen des neuen Tropfens probiert, erzählt der Schnapsbrenner. „Da war er schon gut, aber Whisky muss mindestens drei Jahre lagern, damit er sich Whisky nennen darf“, sagt Busch. „Diese Zeit ist jetzt vorbei.“

Auf sein neues Produkt ist der Brennmeister sichtlich stolz. Wer den Whisky probiert hat, war begeistert, sagt Busch. Schon jetzt seien elf Flaschen aus der nächsten Produktion vorbestellt, die 2015 fertig gestellt wird.

Die Idee zum Whiskybrennen hatten Buschs Söhne

Auf die Idee, seinen eigenen Whisky herzustellen, kam Günther Busch durch seine beiden Söhne, die bekennende Fans des hochprozentigen Trankes sind. Und da Busch eine Lizenz zum Brennen hat, die nicht nur Obst, sondern auch sogenannte „mehlige Stoffe“ umfasst, stand der Whiskyherstellung nichts im Wege.

Als sogenannter Kleinbrenner dürfe er pro Jahr bis zu 300 Liter reinen Alkohol herstellen, erklärt Busch. Da seine Obsternte in den vergangenen Jahren nicht so üppig gewesen sei, habe er von diesem Kontingent noch einige Liter übrig gehabt. So habe er ein Kontingent von 51 Litern reinen Alkohols für die Whiskyherstellung genutzt. „Daraus gewinnt man am Ende etwa 150 Liter Whisky.“

Auch 2015 soll es wieder Whisky aus Untertürkheim geben

Von diesen 150 Litern will Busch aber 20 Liter selbst behalten. Schließlich kämen seine Söhne öfter zu Besuch, die von seinem Single Malt begeistert seien, sagt er. „Außerdem wird der Whisky noch besser, wenn er gelagert wird.“

Auch im nächsten Jahr will der Schnapsbrenner seine Söhne und seine Kunden wieder mit Whisky aus Rotenberg versorgen. Im Mai 2015 soll die nächste Ration fertig sein. Und auch danach will der 68-Jährige weiter Schnäpse brennen. „Vom Alter her bin ich ja eigentlich schon im Ruhestand“, sagt Busch lachend. „Aber so lange ich noch fit bin, will ich weiter machen.“