Der Publikumspreis der Themenausstellung „Stadt, Land, Fluss“ des Kunstvereins Kultur am Kelterberg in Stuttgart-Vaihingen wurde diesmal geteilt, und zwar zwischen Christa Maria Eckhardt und Marcus Gwiasda.

Vaihingen - Die Auszählung ergab einen Gleichstand, und so dürfen sich zwei Künstler in diesem Jahr den Publikumspreis der Themenausstellung „Stadt, Land, Fluss“ teilen. Bei der Finissage der vom Kunstverein Kultur am Kelterberg ausgerichteten jurierten Ausstellung wurden die Gewinner bekannt gegeben: Christa Maria Eckhardt und Marcus Gwiasda. Die mit 250 Euro dotierte Auszeichnung ist Teil des Otto-F.-Scharr-Kunstpreises, der in diesem Jahr zum zweiten Mal vergeben wurde.

 

Christa Maria Eckhardt, in Vaihingen lebendes Mitglied des Kunstvereins, begeisterte die Ausstellungsbesucher mit ihrer 101-teiligen Installation, mit der Stuttgart als Kultur- und Chorstadt gewürdigt wird. Acht Wochen lang hat die Künstlerin 100 Sängerinnen und Sänger der Vaihinger Kantorei aus Acrystal gegossen und ihnen ihre elegante Konzertkleidung aufgemalt. Diesen lebensechten Chor dirigiert eine Frauenfigur mit dynamisch ausgebreiteten Armen. Es ist Gabriele Timm-Bohm, Kirchenmusikdirektorin und Leiterin des Chores. Sie bewundere sie für ihre Lebendigkeit, Disziplin und Vielseitigkeit, sagte Eckhardt, selbst Chormitglied, bei der Finissage. Mit ihrer Installation wolle sie darstellen, dass Stuttgart nicht nur Auto- und Industriestadt ist, sondern ein hohes musikalisches Niveau aufweist. Die vor 121 Jahren gegründete Vaihinger Kantorei ist für die Künstlerin einer von vielen Beweisen dafür.

Foto mit dem Handy aufgenommen und bearbeitet

Ebenfalls schwarz-weiß gehalten ist die Arbeit des zweiten Gewinners. Marcus Gwiasda, Kaufmann für audiovisuelle Medien und Fotograf aus Leinfelden, wurde für seine Mobigrafie „Stadt, Land, Fluss“ ausgezeichnet. Mobigrafie bedeutet, dass nicht nur das Foto mit der Handykamera aufgenommen, sondern auch mit den begrenzten Möglichkeiten des Smartphones bearbeitet wurde. Gwiasda, der sich lange auch mit der sowjetischen Kamera Lomo beschäftigt hat, wollte mit möglichst einfachen Mitteln die Themen Stadt, Land und Fluss in einem Bild unterbringen. Das ist ihm gelungen, indem er die Hochhäuser des Asemwaldes hinter Bäumen ablichtete. Was aussieht wie ein spiegelglatter Teich, ist in Wirklichkeit eine Wasserpfütze auf einer Tischtennisplatte. Warum er mit dem Handy fotografiert? „Mit der Lomo wollte man ja eine Kamera für jedermann bieten. Das ist heute das Handy geworden“, erläuterte der Fotograf. Die anfangs farbigen Bilder – das Handy kann nur bunt – erinnern nach der Bearbeitung an die alte Fotografie, der Gwiasda, selbst Sohn einer Fotografin, somit ein Denkmal setzt.