Konzerte, Lesungen und Poetry Slam unter Deck sowie Feierabend-Drinks, Kaffee und Snacks an Deck soll es auf dem Kulturschiff geben, das am Cannstatter Wasen ankern soll. Noch allerdings ist die Anlegestelle leer, es gibt Probleme mit der Infrastruktur.

Bad Cannstatt - Mehr Leben und Aufenthaltsqualität am Neckar zu schaffen, ist nicht nur der Wunsch von Oberbürgermeister Fritz Kuhn, der kürzlich bei einem Spaziergang in der Reihe „Neckarfantasien“ des Cannstatt-Teams von Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten öffentlich machte, dass er für 15,5 Millionen Euro einen Masterplan für den Fluss erarbeiten möchte.

 

Auch Rainer Guist und Alyne Reusch haben einen Neckar-Traum. Vor mehr als einem Jahr haben sie zum ersten Mal ihre Idee von einem Kulturschiff, das an der Anlegestelle am Cannstatter Wasen dauerhaft ankern soll, im Bezirksbeirat Bad Cannstatt vorgestellt. Für die Idee gab es viel Lob, noch allerdings ist die Anlegestelle leer.

Noch fehlt die Infrastruktur

Ausgeträumt hat es sich aber nicht, beteuern Guist und Reusch. Im Gegenteil: „Wir haben den Business-Plan fertig und erfolgreiche Gespräche mit Banken und privaten Investoren geführt“, sagt Guist, Geschäftsführer der Auf zu neuen Ufern GmbH. Auch wenn er über Zahlen nicht reden möchte: „Am Geld wird das Projekt nicht scheitern.“ Dass der Kahn noch nicht in Cannstatt ankere, liege an unerwarteten Problemen mit der Infrastruktur für das Schiff. Diese herzustellen, habe sich als schwieriger erwiesen als erwartet.

Dass das Kulturschiff noch dieses Jahr anlege, sei deshalb unrealistisch. Sobald aber eine Lösung für die Schwierigkeiten mit der Strom- und Wasserversorgung gefunden sei, könne es losgehen: „Die Planung für den Umbau des Schiffs ist so gut wie fertig“, sagt Reusch. Angedacht sei, im Schiffsbauch des 80 Meter langen und achteinhalb Meter breiten Güterschiffs den Industriecharme im Veranstaltungsraum zu erhalten und eine Bar im Salon-Stil zu schaffen.

Plattform für Künstler und Musiker

Auf dem Oberdeck soll in Hängematten, auf Sofas und an Tischen entspannt werden können, Getränke und kleine Snacks wird es werktags von 17 Uhr an und am Wochenende ganztägig geben. „An Deck wird es etwa 150 Plätze geben und im unteren Bereich 300“, sagt Reusch. Mehr als 300 Besucher sollen sich allerdings nie gleichzeitig auf dem Schiff aufhalten, egal ob bei Events, für die das Schiff vermietet werden soll, oder bei den eigenen Veranstaltungen der Kulturschiff-Macher, die sich größtenteils unter Deck abspielen sollen.

„Unser Herz hängt am subkulturellen Programm“, sagt Guist. Open-Air-Kino an Bord, Poetry Slams, Konzerte und Partys soll es auf dem Kulturschiff geben, das sich auch als Plattform für regionale und überregionale Künstler und Musiker versteht. „Es sollen auch noch unbekannte Künstler eine Chance bekommen, sich zu präsentieren“, sagt Reusch.