Mal eben schnell zum Bankberater gehen? Bargeld persönlich an der Kasse abholen? Damit ist bald Schluss: Die Volksbank Ludwigsburg ändert die Öffnungszeiten ihrer Filialen drastisch und baut die Kassen ab.

Ludwigsburg - Die Volksbank-Kunden im Kreis Ludwigsburg müssen sich vom 19. Juni an auf erhebliche Änderungen in den Filialen einstellen. Zum einen werden die Öffnungszeiten in den 35 Zweigstellen drastisch gekürzt und verändert, zum anderen sind die Kunden künftig noch mehr auf sich gestellt. So werden die Sofortkassen abgebaut, sodass eine Ein- oder Auszahlung dann nur noch am Automaten möglich sein wird. „Wer dies nicht selbst bewerkstelligen kann – etwa ältere Menschen – kann sich an einen Berater wenden“, sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Thomas Küster am Mittwoch.

 

Beratung nur noch zu bestimmten Zeiten

Die persönliche Betreuung und Beratung durch einen Mitarbeiter ist zwar weiterhin möglich, allerdings nur noch zu bestimmten Zeiten. Die zehn kleineren Filialen wie etwa in Hoheneck oder Rielingshausen bieten künftig nur noch an zwei halben Tagen pro Woche persönlichen Service an. Bei den 14 mittleren Filialen (etwa in Bissingen oder Erdmannhausen) sind es vier oder fünf halbe Tage. In großen Zweigstellen wie etwa derjenigen in der Stuttgarter Straße in Bietigheim oder in Kornwestheim haben die Kunden an sechs oder acht Halbtagen einen Ansprechpartner.

20 Mitarbeiter verlassen die Bank

Die Änderung soll in zwei Tranchen erfolgen: am 19. Juni und am 17. Juli. Durch die Kürzungen sollen stattdessen drohende Schließungen vermieden werden, „Mit diesem Schritt tragen wir den wirtschaftlichen Notwendigkeiten Rechnung. Eine Hundert-Prozent-Lösung geht wirtschaftlich nicht“, sagte Thomas Küster. Bedingt durch die Änderung verlassen 20 Mitarbeiter die Bank, deren Verträge ohnehin bald ausgelaufen wären. Insgesamt spart die Volksbank dadurch pro Jahr einen Betrag in siebenstelliger Höhe ein.

An 24 Stunden am Tag geöffnet sind hingegen die etwa 3000 mietbaren Schließfächer. „Offenbar haben immer mehr Menschen Angst vor Einbrüchen und deponieren ihre Wertsachen und ihr Geld lieber in den Schließfächern“, vermutet Küster. Im vergangenen Jahr sei die Zahl der vermieteten Fächer um etwa 15 Prozent gestiegen.