Laut einer Zählung muss sich der Vaihinger Ortskern nicht hinter der innerstädtischen Konkurrenz verstecken. Um diese Kunden zu behalten und neue hinzuzugewinnen gibt es verschiedene Kopperationsprojekte.

Vaihingen - Wie aussagekräftig die Zahlen sind, mag dahingestellt sein. Jedenfalls standen im Auftrag eines deutschlandweit tätigen Immobilienmaklers im März dieses Jahres Mitarbeiter an für die Stadt herausragenden Einzelhandelsstandorten und zählten die Passanten. Dabei kam heraus, dass es an der Tübinger Straße in der Innenstadt und an der Marktstraße in Bad Cannstatt, beides zweifelsohne recht wuselige Ecken, nur unwesentlich belebter zugeht als in Vaihingen an der Hauptstraße.

 

Fazit: Der Vaihinger Ortskern wird gerne und viel besucht

An einem Dienstagnachmittag wurden vor dem Edeka-Supermarkt 688 Passanten in der Stunde gezählt. In Bad Cannstatt waren es am selben Tag zur selben Zeit 952 und in der Innenstadt 1043 Passanten. An einem Samstagnachmittag wiederum waren es in Vaihingen 752 und in Bad Cannstatt 1066 Passanten. An der Tübinger Straße wurden in diesem Zeitraum 1846 Menschen gezählt, die zum neu eröffneten Gerber flanierten.

Dennoch überrascht, dass der Vaihinger Ortskern so gut abgeschnitten hat. „Während der Zählungen fanden keine Aktivitäten oder Veranstaltungen im Stadtgebiet statt“, schreiben die Experten von Engel & Völkers in ihrem Marktreport 2015. „Am Dienstag herrschte windiges, kaltes Wetter mit Temperaturen von sechs Grad. Am Samstag sorgten höhere Temperaturen und freundlicheres Wetter in einigen Stadtteillagen für eine Steigerung der Passantenzahlen.“

Durch Kooperationen sollen Kunden gewonnen werden

Die Vaihinger Händler indes klagen seit Längerem über einen Rückgang ihres Geschäfts. So hat der Verbund Vaihinger Fachgeschäfte schon vor einigen Jahren eine Kooperation mit der Uni begonnen. Mit Hilfe der sogenannte Study-Deal-Karte sollen Studenten zum Shoppen in den Ortskern gelockt werden, es winken speziell für sie Rabattaktionen.

Der Bund der Selbstständigen wiederum versucht mit einer anderen Karte die Angestellten des nahen Gewerbegebiets in den Ortskern zu ziehen. Statt verdienten Mitarbeitern Gutscheine zu schenken, könnten die Gratifikationen an Vaihinger Läden gebunden sein, so die Idee.

Auch die Schwabengalerie sieht sich in verstärktem Wettkampf zu den Einkaufszeilen in der Innenstadt. Das neu eröffnete Milaneo etwa oder das Gerber ziehen potenzielle Kunden ab. Die Schwabengalerie will dem entgegensteuern, in dem zum Beispiel örtliche Künstler vermehrt in Vaihingen ausstellen. Das Center-Management stellt dafür Flächen zur Verfügung.