Ein Gemeinderatsausschuss vergibt den Auftrag für die Bäume der Kunstlichtung. Zum Zug kommt eine Fellbacher Firma, die bereits im März mit der Arbeit beginnen soll.

Waiblingen - Die 220 Bäume für die umstrittene Kunstlichtung in der Waiblinger Talaue kommen aus Fellbach. In seiner jüngsten Sitzung hat der Planungsausschuss des Gemeinderats den Auftrag die Lieferung und die Pflanzung von 220 Silberweiden (Salix Alba) an die Landschafts- und Gartenbaufirma Link in der Nachbarstadt vergeben. Die Bäume sollen noch im Frühjahr gepflanzt werden, um ihnen ausreichend Zeit zum Wachsen zu geben, bis die Kunstlichtung im Jahr 2019 während der Interkommunalen Gartenschau im Remstal dann kultur- und kunstvoll bespielt werden soll, sagte die Baubürgermeisterin Birgit Priebe.

 

220 Silberweiden für die Remsaue

Die Idee bei dieser Kunstlichtung in der Remsaue ist es, die Bäume derart um eine Freifläche zu gruppieren, dass in der Mitte eine künstlich geschaffene Lichtung entsteht. Auf dieser sollen während der Remstalgartenschau Lesungen und verschiedene andere Veranstaltungen stattfinden. Ursprünglich war sogar mit 450 Bäumen gerechnet worden, die Zahl wurde aber – unter anderem aus Kostengründen – mehr als halbiert.

Der aktuelle Plan sieht vor, dass von März an die nun bestellten 220 Silberweiden-Hochstämme so auf eine Wiese unweit des Talaue-Sees gepflanzt werden, dass eine 1400 Quadratmeter große Lichtung in Form der Bauten der Galerie Stihl entsteht. Ein Stahlband statt des zunächst vorgesehenen Betonrings soll die Grenze zwischen Wäldchen und Lichtung bilden. Angebracht werden soll es im Jahr 2018. Insgesamt soll die „Kunstlichtung“ rund 510 000 Euro kosten. Wobei sich die Gesamtkosten angesichts des jetzigen Vergabepreises für die 220 Silberweiden von knapp 240 000 Euro etwas reduzieren könnten, gerechnet hatte man für diesen Part der Kunstlichtung mit Kosten in Höhe von rund 350 000 Euro. Das Geld für das Gartenschauprojekt ist in die städtischen Etats der Jahre 2017 bis 2019 eingeplant.

Der Beschluss fällt deutlich aus

„Monokulturen kann man nicht unterstützen“,sagte Ali-Rat Frieder Bayer zum künstlichen Kulturfleck in der bislang freien Talaue, der seitens seiner Fraktion komplett abgelehnt wird. „Wir werden der Kunstlichtung nicht zustimmen.“ Auch er habe diese nicht gewollt, bekannte SPD-Mann Roland Wied, „jetzt müssen wir aber dafür sorgen, dass daraus etwas Ordentliches wird“. Uneingeschränkte Zustimmung zum künstlerischen Naturgestaltungsprojekt signalisierte für die CDU Ingo von Pollern. „Wir sind froh, dass die Kuh jetzt vom Eis ist.“ Die Mehrheit für den Bepflanzungsauftrag an die Fellbacher Gartenbauer war am Ende recht deutlich: Acht Ausschussleute stimmten zu – bei drei Gegenstimmen.