Schon in der kommenden Woche wollen sich Baubürgermeister Matthias Hahn (SPD) und die türkischen Investoren des Imwerk treffen, um Hindernisse für eine kulturelle Nutzung der früheren Fabrikhalle in Feuerbach auszuräumen.

Stuttgart - Das Thema Subkultur hat am Dienstag auch den Technik-Ausschuss des Gemeinderats beschäftigt. Im nicht öffentlichen Teil der Ausschusssitzung ließen sich die Stadträte von Baubürgermeister Matthias Hahn (SPD) in Sachen kulturelle Nutzung der ehemaligen Behr-Kühlerfabrik in Feuerbach auf den aktuellen Stand bringen.

 

Die CDU-Fraktion hatte den Bericht beantragt. Auslöser war ein Bericht der Stuttgarter Zeitung, in dem es unter anderem um einen möglichen Umzug von Mitgliedern des Kunstvereins Wagenhallen ins Imwerk 8 ging. Verzögerungen bei der Genehmigung der Umbauten in der ehemaligen Fabrikhalle und beim Abschluss des städtebaulichen Vertrages, der das Projekt rechtlich absichern soll, hatten die Stadträte animiert, von der Verwaltung einen Zwischenbericht zu fordern.

Gespräche im kleinen Kreis sollen Hindernisse beseitigen

Das Fazit der Diskussion: In naher Zukunft soll es ein Gespräch zwischen den türkischen Investoren im Imwerk sowie den beteiligten Ämtern und Stadträten geben, um mögliche Hindernisse für eine Inbetriebnahme des Imwerk rasch aus dem Weg zu räumen. Bereits Anfang kommender Woche will sich der Baubürgermeister persönlich mit den Investoren und dem Architekten treffen, um noch offene Fragen zu klären. Nach StZ-Informationen geht es dabei unter anderem um eine rollstuhlgerechte Rampe für die ebenfalls im Imwerk angesiedelte Behindertenwerkstatt. Deren Bau ist auf einem Grundstück vorgesehen, das im geltenden Bebauungsplan für den Bau einer Straße freigehalten ist. Erörtert werden auch sonstige Nachforderungen der Stadt. Geprüft werden soll zudem, ob den Imwerk-Betreibern eine Option auf eine Nutzungsverlängerung eingeräumt werden kann.

Wie berichtet, hatte der Gemeinderat bereits vor mehr als einem Jahr den Beschluss gefasst, auf dem planungsrechtlich als Industriegebiet ausgewiesenen Areal eine auf fünf Jahre befristete kulturelle Nutzung zuzulassen. Neben besagter Behindertenwerkstatt sowie einer Großbäckerei sollen dort auch Ateliers oder Tonstudios untergebracht werden.

Auch der Baubürgermeister will eine konstruktive Lösung

Im Zuge der geplanten Sanierung des Kulturzentrums Wagenhallen am Nordbahnhof hatten die Imwerk-Betreiber angeboten, in Feuerbach auch Ausweichquartiere für die Wagenhallen-Künstler zu Verfügung zu stellen. Dafür hätte es sogar einen Mietzuschuss aus dem Atelierförderfonds des Kulturamts gegeben. Diese wollen allerdings mehrheitlich lieber an Ort und Stelle bleiben, obwohl bereits die derzeitigen brandschutzbedingten Auflagen den Künstlern die Nutzung der Wagenhallen erschweren. Ein Grund für die Ablehnung des Angebots: die Unsicherheit bezüglich der Zukunft des Imwerk.

Im Aussschuss haben nun sowohl der Baubürgermeister als auch die Fraktionen ihren Willen bekundet, zu einer zügigen konstruktiven Lösung zu kommen. Hahn, der tags zuvor gegenüber der StZ den Vorwurf zurückgewiesen hatte, die ihm unterstellten Ämter seien für die Verzögerung verantwortlich, unterstrich nochmals, auch ihm sei an einem Erfolg des Projekts gelegen. Zuvor hatte es geheißen, das Baurechtsamt und das Stadtplanungsamt blockierten durch immer neue Auflagen und bürokratische Hürden den Fortschritt des Projekts. Der CDU-Fraktionschef Alexander Kotz zeigte sich nach der Sitzung ebenso zuversichtlich wie der kulturpolitsche Sprecher der Grünen, Andreas Winter, dass Stadt und Investoren zu einer raschen Lösung kommen.